Bestimmt kennst du den Schrecken, wenn du dein Pferd von der Weide holen willst und siehst: es lahmt und tritt nicht richtig auf. Näher betrachtet stellst du fest, dass das Bein geschwollen ist und dein Pferd beim Anfassen empfindlich reagiert. Die Ursachen sind häufig falsches Wenden oder Unebenheiten im Gelände, aber auch unglückliche Weide-Rangeleien können dahinterstecken. So oder so ähnlich können kleinere, aber auch größere Verletzungen im Pferdeleben vorkommen und werden manchmal auch nicht sofort bemerkt.
Auch wenn eine Verletzung für dich zunächst harmlos erscheinen mag: Unvollständig ausgeheilt, kann sie zu einer chronischen Wunde werden und weitere Probleme nach sich ziehen. Eine frühzeitige Behandlung ist daher immer wichtig, um Folgeschäden und dauerhafte Bewegungseinschränkungen zu vermeiden.
Wichtig: Notfallnummern für die Tierärztin/den Tierarzt und eine Tierklinik solltest du stets griffbereit haben. Ebenso eine Liste mit den wichtigsten Informationen über dein Pferd.
Als Trauma bezeichnen wir sämtliche Verletzungen oder Schädigungen von gesundem Gewebe, die durch Krafteinwirkung von außen entstehen.
Hat sich dein Pferd eine Schnitt-, Beiß- oder Schürfwunde zugezogen, liegt ein offenes Trauma vor, da die Haut verletzt wurde. Beim stumpfen Trauma hingegen sind die unter der Haut liegenden Strukturen (z.B. Muskeln, Sehnen, Gelenke oder auch die inneren Organe) betroffen. Diese treten oft nach Trittverletzungen in Form von Hämatomen (Blutergüssen) auf, aber auch Zerrungen oder Verstauchungen z.B. nach Sprüngen gehören zu den stumpfen Traumata.
Eine Verletzung am Bewegungsapparat äußert sich häufig als Lahmheit. Das Pferd versucht, das betroffene Gelenk zu entlasten, um Schmerzen zu vermeiden. Zusätzlich können sich andere Symptome einer Entzündung zeigen:
Wärme
Rötung
Schmerz
Schwellung
Bewegungseinschränkung
Wichtig zu wissen: Kurz nach Entstehung eines stumpfen Traumas ist äußerlich oft noch nichts zu erkennen. Manchmal lässt sich eine Schwellung am betroffenen Bein ertasten. Jedoch können die Entzündungsanzeichen auch erst Stunden später auftreten.
Achtung!
Bei Lahmheit im Schritt ist Boxenruhe angesagt. Den Tierarzt/die Tierärztin solltest du insbesondere auch bei einer Schwellung hinzuziehen und wenn die Verletzung in Gelenknähe ist. Äußerlich ist nämlich nicht immer zu erkennen, wie tief Verletzungen gehen!
Eine Prellung oder Quetschung (medizinisch Kontusion) entsteht meist durch einen Sturz oder starken Stoß. Durch die Krafteinwirkung von außen kommt es zu einer stumpfen Gewebeschädigung. Diese kann – je nach betroffener Körperstelle – die Muskulatur, Bänder, Gelenkkapsel oder Knochenhaut betreffen. In Folge der Verletzung kommt es zu einer Schwellung und der Bildung eines Blutergusses (Hämatom).
Verstauchungen oder Zerrungen (medizinisch Distorsion) entstehen durch eine gewaltsame Überdehnung des Gelenkes über das normale Bewegungsmaß hinaus. Die gegeneinander verschobenen Gelenkflächen kehren dabei aber sofort wieder in ihre Ausgangslage zurück. Die Überdehnung der Bänder und/oder Gelenkkapseln ist sehr schmerzhaft und geht häufig mit einem Bluterguss und einer Schwellung einher.
Zu einer Ausrenkung der Gelenke (medizinisch Luxation) kommt es, wenn die Gelenkflächen so stark gegeneinander verschoben werden, dass dabei Gelenkkapsel und Bänder Schaden nehmen – sie zerreißen. In der Folge kehren die Gelenksenden nicht in ihre normale Position zurück, sondern bleiben verschoben. Ein ausgerenktes Gelenk verursacht starke Schmerzen und lässt sich an einer ausgeprägten Schwellung des betroffenen Bereiches, Hämatomen und einer unnatürlichen Gelenkstellung erkennen.
Gut zu wissen!
Die Annahme, dass Pferde Schmerzen instinktiv verbergen, hält sich hartnäckig. Wer sein Tier jedoch gut kennt, wird an Verhaltensveränderungen erkennen, dass etwas nicht stimmt. Zudem hilft und die Beobachtung der Mimik, um Schmerzen beim Pferd zu erkennen. Sind die Augen trüb und teilnahmslos, die Ohren schräg nach hinten gestellt und reagieren kaum, die Nüstern hochgezogen und gekräuselt? Das können genauso wie Zähneknirschen Hinweise auf Schmerzen sein. Solche Anzeichen sollten also immer ernstgenommen werden und im Zweifelsfall ein Tierarzt / eine Tierärztin konsultiert werden.
Vermutest du ein Trauma bei deinem Pferd, solltest du es möglichst zeitnah bei deiner Tierärztin/deinem Tierarzt vorstellen. Denn um eine schnelle und vor allem vollständige Abheilung der Verletzung zu gewährleisten, ist es meistens erforderlich, das stumpfe Trauma sofort zu behandeln. Andernfalls kann sich das Krankheitsgeschehen zu einem schmerzhaften und z.T. auch chronischen Prozess entwickeln – und im schlimmsten Fall können irreparable Folgeschäden entstehen.
Mittels einer gründlichen Lahmheitsuntersuchung sowie ggf. bildgebender Verfahren wie Röntgen und Ultraschall der betroffenen Gliedmaße lässt sich schnell eine genaue Diagnose stellen. Anhand dieser ergeben sich entsprechende Therapiemaßnahmen.
Hat sich dein Pferd am Zaun der Koppel eine Wunde zugezogen oder beim Spiel auf der Weide geprellt? Wie größere oder kleinere Verletzungen konkret behandelt werden, richtet sich immer nach der Art und Schwere des Traumas.
Bei kleineren und oberflächlichen Wunden, die nicht in der Nähe eines Gelenks oder einer Sehne sind, kannst du ggf. selbst (be)handeln.
Generell hilft in der Akut-Versorgung von stumpfen und offenen Traumata folgendes:
Richtige Entscheidungen triffst du nur mit kühlem Kopf. Wer aufgeregt oder in Panik reagiert, sorgt damit nicht nur auch beim Pferd für Stress, sondern verschlimmert möglicherweise die Situation.
Untersuche betroffene Stellen vorsichtig auf Merkmale wie Blutungen, Schwellungen oder Rötungen. Kontrolliere auch, ob die Hufe verletzt sind.
Sind die Beine betroffen, sorge dafür, dass dein Pferd sich möglichst wenig und wenn nur kontrolliert bewegt. Falsche oder zu schnelle Bewegungen können zu weiteren Verletzungen führen bzw. die vorhandenen verschlimmern. Hier gilt unbedingte Boxenruhe!
Starke Blutungen solltest du sofort mit einem Druckverband stillen und die nächste Tierklinik aufsuchen, falls euer Tierarzt/eure Tierärztin nicht schnell genug am Stall sein kann. Wie du oberflächliche und kleinere Wunden selbst versorgen kannst, findest du hier.
Sofern keine offene Wunde vorliegt, kannst du die verletzte Stelle mit laufendem kaltem Wasser, einem nassen Tuch oder Kühlpad kühlen. Das lindert Schmerzen und Schwellungen. Vorsicht: Wickele das Kühlpad immer vorher in ein Handtuch ein, damit die Haut nicht unterkühlt oder geschädigt wird.
Sobald Wunden tief oder verunreinigt sind, stark bluten oder auseinanderklaffen, in der Nähe von Gelenken liegen und/oder starke Schwellungen, plötzliche starke Lahmheit oder komplette Unbeweglichkeit vorliegen, solltest du schnell und unbedingt die Tierärztin/den Tierarzt verständigen. Grundsätzlich gilt: Wenn du dich unsicher fühlst, lieber einmal zu viel als einmal zu wenig!
Unabhängig davon, wie die Verletzung deines Pferdes entstanden ist: Im Körper löst sie stets einen komplexen Entzündungsprozess aus. Dieser ist allerdings nicht als Komplikation im Krankheitsverlauf zu betrachten, sondern bedeutet, dass das Immunsystem deines Tieres aktiv dafür sorgt, geschädigtes Gewebe zu reparieren.
Dabei kann es manchmal zu einer überschießenden Entzündungsreaktion kommen, wodurch das Abheilen der Verletzung verzögert wird. Die Folgen: anhaltende Schmerzen, Schwellungen und Bewegungseinschränkungen. Hier braucht der Körper deines Pferdes Unterstützung, die Entzündung wieder in die richtigen Bahnen zu lenken.
Bei der Abheilung der Verletzung, und somit der Entzündung, sind im Körper viele verschiedene Schaltstellen und Rezeptoren beteiligt. Die natürlichen Tierarzneimittel von Heel Vet wurden deshalb als Kombinationspräparate entwickelt, die speziell für das jeweilige Krankheitsbild zusammengestellt sind. Bestehend aus mehreren Einzelsubstanzen (Multicomponent) wirken sie gleichzeitig an zahlreichen Stellen des Körpers (Multitarget), um die Ursachen der Erkrankung, wie z.B. einem Trauma nachhaltig anzugehen.
Heel Vet
Wenn du dein Pferd natürlich unterstützen möchtest, denke an die natürlichen Tierarzneimittel von Heel Vet.
Um Verletzungen am Bewegungsapparat deines Pferdes zu vermeiden, ist Bewegung das A & O. Wenn du dein Pferd auf abwechslungsreichen Untergründen gezielt trainierst, stärkt das nicht nur die Muskulatur und das Körpergefühl deines Pferdes, sondern schult zudem dessen Aufmerksamkeit.
Was außerdem hilft:
Aufwärmphasen vor dem Training
eine gute Kondition (schützt vor schneller Ermüdung)
eine starke Muskulatur (macht dein Pferd allgemein robuster gegen Verletzungen der Sehnen, Bänder und Gelenke)
ein Beinschutz, z.B. Gamaschen oder Bandagen
Hals- und Rückenbereich regelmäßig auf Verhärtungen abtasten und auf erste Anzeichen von Beschwerden achten
ausgewogene Fütterung
regelmäßig einen Hufschmied aufsuchen
regelmäßige tierärztliche Checks
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