Du als Fellnasenbesitzer*in kennst das: ein unangenehmer Pups, Appetitlosigkeit und ein aufgeblähter Bauch. Wahrscheinlich leidet dein Tier unter Bauchschmerzen. Wenn wir selbst Verdauungsprobleme haben, wissen wir, wie unangenehm Bauchkrämpfe und wie schmerzhaft Blähungen sein können. Das ist bei unseren Haustieren nicht anders.
Glücklicherweise sind die Ursachen häufig harmlos – leider aber nicht immer. Wenn es deinem Liebling nicht gut geht, dann ist deine Beobachtungsgabe und eine gute Einschätzung der Symptome gefragt, um angemessen reagieren und deinem Tier helfen zu können.
Verhält sich deine Katze auffällig anders als sonst, ist das ein deutlicher Hinweis darauf, dass etwas nicht stimmt. Aus diesem Grund ist es wichtig, mögliche Anzeichen zu erkennen und zu wissen, wann der Weg zur Tierärztin/ zum Tierarzt sinnvoll ist.
Katzen haben ein Talent dafür, Schmerzen vor uns zu verbergen. Deshalb ist es ratsam, deine Katze besonders genau zu beobachten und auf Verhaltensänderungen zu achten, wenn du Magen- und Darmbeschwerden bei ihr vermutest. So kannst du bei Bedarf schnell reagieren und deiner Katze gezielt helfen.
Symptome, die durch Bauchschmerzen ausgelöst werden, sind meist gut zu erkennen. Allerdings sind die Begleiterscheinungen oft nicht sehr spezifisch, so dass es nicht immer gleich ersichtlich ist, ob es sich um eine kurzzeitige harmlose Magenverstimmung oder aber eine schwerwiegende Erkrankung handelt. Wenn du unsicher bist, ist eine tierärztliche Untersuchung immer ratsam.
Du erkennst ihn an einer angespannten oder harten Bauchdecke sowie einem aufgeblähten Bauch, der auf Berührungen empfindlich reagiert. Blähungen und unangenehm riechende Ausscheidungen werden oftmals begleitet von gurgelnden Darmgeräuschen. Achtung: ein stark aufgeblähter Bauch deutet immer auf starke Schmerzen und damit auf einen Notfall hin. Kontaktiere bitte umgehend deine Tierärztin/ deinen Tierarzt ! Auch wichtig zu wissen ist, dass nicht alle Magen-Darm-Erkrankungen einen Blähbauch verursachen. Ist der Bauch deiner Katze also weich, schließt das eine Erkrankung leider nicht aus. Achte in diesem Fall besonders auf die weiteren Alarmsignale, die hier aufgeführt werden.
Manche Samtpfoten krümmen ihren Rücken und ziehen den Bauch ein (der so genannte Katzenbuckel). Aggressive Reaktionen auf Berührungen oder Annäherungsversuche können ebenfalls auf Schmerzen hindeuten und sind demnach ein weiteres Alarmsignal.
Wenn sich deine Katze häufiger als sonst zurückzieht, sich versteckt und müde oder auffällig ruhig ist, deutet das auf Unwohlsein hin. Unruhe und Schlaflosigkeit können ebenfalls ein Zeichen dafür sein, dass dein Tier unter Bauchschmerzen leidet, weil das Liegen auf dem Bauch dann unangenehm ist.
Magen- und Darmbeschwerden können sich bei deiner Katze auch in schlechtem Appetit und wenn sie länger bestehen in Gewichtsverlust äußern. Die Tiere schlecken sich häufig das Maul oder belecken ausgiebig ihren Bauch. Auch bei ungewöhnlichen Geräuschen wie starkem Miauen, Knurren oder Fauchen – insbesondere vor oder nach dem Fressen oder beim Kotabsatz – solltest du achtsam sein.
Typisch sind weitere Begleitsymptome wie Erbrechen, Durchfall oder Unregelmäßigkeiten beim Kotabsatz. Sollte deine Katze eines dieser Symptome zeigen, empfiehlt sich immer ein Besuch bei deiner Tierärztin / deinem Tierarzt .
Gut zu wissen!
Achtung bei Fremdkörpern
Ob Spielfiguren, Steinchen oder Gummibänder – Kleinteile finden sich überall und können von neugierigen Samtpfoten in Windeseile verschluckt werden. Ist dies passiert, dann werden diese Teile als Fremdkörper bezeichnet. Oft spielen die Katzen zuerst mit den Gegenständen und schlucken Sie im Anschluss. Solltest du sehen, dass deine Katze mit einem möglichen Fremdkörper spielt, ersetze ihn am besten durch einen harmlosen Gegenstand. Denn im Magen führen sie nicht nur zu Reizungen, Verletzungen und Bauchschmerzen, sondern können auch ernsthafte Schäden wie z.B. einen Darmverschluss anrichten. Bitte warte nie, dass deine Katze einen Fremdkörper von selbst ausscheidet, sondern suche immer deine Tierärztin / deinen Tierarzt auf.
Die Liste der Ursachen für Bauchkrämpfe mit begleitenden Schmerzen ist lang. Wenn Katzen etwas Falsches oder Verdorbenes fressen, kann das im wahrsten Sinne des Wortes „auf den Magen schlagen.“ Ebenso verursachen zu hastiges oder übermäßiges Fressen manchmal eine Magenverstimmung. Und Futterwechsel oder Futtermittel-Unverträglichkeiten können ebenfalls zu Beschwerden führen.
Neben harmlosen Ursachen können die Symptome aber auch einen ernsteren Hintergrund wie Organerkrankungen, einen Parasitenbefall (z. B. Würmer) oder Infektionen durch Viren oder Bakterien haben. Insbesondere Freigänger, aber auch Wohnungskatzen können mit Fremdkörpern oder giftigen Stoffen in Kontakt kommen – ein Alptraum, der böse enden kann. Du wusstest es wahrscheinlich schon: Reinigungsmittel, Medikamente sowie auch bestimmte Zimmerpflanzen (z.B. Lilien, Weihnachtssterne oder Orchideen) und Lebensmittel (z.B. rohe Kartoffeln, Zwiebeln oder Lauch) sind giftig für Katzen. Achte daher darauf, wo sie in Haus und Garten vorkommen und stelle sicher, dass deine Katze dazu keinen Zugang hat.
Doch nicht immer müssen Bauchschmerzen eine körperliche Ursache haben – auch Stress und Unruhe wie z. B. ein Umzug oder eine Trennung können deinem Liebling auf den Magen (und Darm) schlagen.
Die quälenden Schmerzen bei Magen-Darm Problemen entstehen vor allem durch das krampfartige Zusammenziehen der glatten Organmuskulatur im Bauch deines Tieres. Aber auch mechanische Reize, wie die Dehnung der Darmwände durch verstärkt auftretende Gasbildung, tun der Katze weh. Genauso unangenehm ist für deine Samtpfote Erbrechen oder Durchfall.
Futtermittelunverträglichkeit
Futterwechsel
Falsche / Verdorbene Nahrung
Luftschlucken beim Fressen
Stress / nervöser Magen
Bauchschmerzen können harmlose Ursachen haben und oftmals schnell gelindert werden. Ebenso kommt es vor, dass ernsthafte Magen- und Darmerkrankungen hinter den Beschwerden stecken. Jede Ursache erfordert eine andere Vorgehensweise. Aber was ist genau zu tun? Zunächst gilt, ernstere Erkrankungen auszuschließen. Wenn du nicht sicher bist, lass deinen Liebling lieber einmal mehr von deiner Tierärztin / deinem Tierarzt untersuchen.
Um deiner Katze zu helfen und gegebenenfalls die Zeit bis zum Besuch in der Praxis zu überbrücken, eigenen sich verschiedene SOS-Maßnahmen: Im Vordergrund steht dabei die Schonung von Magen und Darm. So lassen sich Erbrechen, Durchfälle und Krämpfe oft schon durch die Gabe kleiner Mengen leicht verdaulicher Schonkost in kurzen Abständen und mit ausreichend Flüssigkeit reduzieren. Den Flüssigkeitsverlust kannst du durch Wasser, Elektrolytlösungen oder Nassfutter ausgleichen.
Mildere Formen von Bauchschmerzen kannst du also gut selbst behandeln. Gönn deiner Katze zusätzliche Ruhe und stelle ihr ausreichend Flüssigkeit zur Verfügung.
Ebenso kannst du deine Katze mit einfachen Maßnahmen unterstützen:
Gut zu wissen!
Ist nach spätestens 3 Tagen keine Besserung der Beschwerden in Sicht? Dann sollest du dir jetzt in jedem Fall tierärztlichen Rat einholen. Auch Fieber ist immer ein Warnzeichen, genauso wie eine Verschlechterung des Allgemeinbefindens deines Tieres oder starke Unruhe, starker Speichelfluss. Aber auch mit Auffälligkeiten wie unstillbarem Erbrechen oder dem erfolglosen Versuch Kot abzusetzen solltest du in jedem Fall deine Tierärztin / deinen Tierarzt aufsuchen!
Teile die tägliche Futterration auf mehrere Mahlzeiten auf. Da Katzen nur über einen recht kleinen Magen verfügen, sollten sie über den Tag verteilt mehrere kleine Portionen zu sich nehmen. Das kann helfen, Verdauungsbeschwerden vorzubeugen.
Sorge für eine ruhige Umgebung, wenn deine Katze frisst. Störungen können zu Stress führen, was sich wiederum negativ auf die Verdauungsgesundheit auswirken kann. Auch wenn deine Katze zu viel Futter auf einmal herunterschlingt, kann das den kleinen Magen überlasten und für Bauchschmerzen sorgen.
Die gängigsten Ursachen von Bauchschmerzen lassen sich mit einfachen Maßnahmen vermeiden. Allem voran: Achte auf eine hochwertige und gesunde Fütterung und darauf, dass dein Liebling immer Zugang zu frischem Wasser hat und sich ausreichend bewegen und entspannen kann.
Kaltes Futter kann empfindliche Tiermägen reizen. Nimm das Nassfutter daher frühzeitig aus dem Kühlschrank oder wärme es kurz an.
Kaltes Futter kann empfindliche Tiermägen reizen. Nimm das Nassfutter daher frühzeitig aus dem Kühlschrank oder wärme es kurz an.
Gewohntes Futter sollte nur dann gewechselt werden, wenn es medizinische Gründe wie z. B. eine Futtermittelunverträglichkeit gibt oder wenn deine Katze das Futter verweigert. Bei Verdacht auf eine Unverträglichkeit informiere dich am besten bei deiner Tierärztin/ deinem Tierarzt über Alternativen und die Futterumstellung. Generell wird empfohlen, einen Futterwechsel über mehrere Tage einzuplanen und langsam kleine Mengen des neuen Futters einzumischen.
Achte auf Hygiene im Futter- und Wassernapf. Mangelnde Hygiene fördert Schimmel- und Bakterienbefall und kann jedem Vierbeiner schnell auf den Magen schlagen. Vor allem im Sommer solltest du außerdem auf Fliegen achten, denn Insekten können z.B. Bakterien aber auch Parasiten übertragen. Leicht vorbeugen kann man durch das Entfernen von Futterresten und Näpfen nach der Fütterung und die regelmäßige Reinigung der Näpfe mit heißem Wasser und einem milden Spülmittel.
Gut zu wissen!
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