Bei bellendem, trockenem Husten deines Vierbeiners denkst du vielleicht direkt an Zwingerhusten. Die Infektionserkrankung ist hochansteckend und wird durch Kontakt zu anderen Hunden (z. B. durch Beschnuppern und Belecken) sehr schnell übertragen. Grund zur Beunruhigung gibt es in der Regel aber nicht: Auch wenn Zwingerhusten für die Tiere unangenehm ist, verläuft er meistens komplikationslos.
Hast du allerdings einen Welpen oder einen älteren, immungeschwächten Hund, ist eine tierärztliche Untersuchung unbedingt erforderlich. Vor allem wenn Abgeschlagenheit oder Fieber hinzukommen oder der Husten länger andauert, solltest du der Ursache auf den Grund gehen. So kann gezielt therapiert und Komplikationen vermieden werden.
Als Zwingerhusten (oder infektiöse Tracheobronchitis) werden ansteckende Erkrankungen der oberen Atemwege bei Hunden bezeichnet, ausgelöst durch verschiedene Viren und Bakterien. In den meisten Fällen wird die Erkrankung von infizierten Artgenossen übertragen. Mit einigen Erregern können sich Hunde allerdings auch bei Katzen anstecken. Die Infektion erfolgt hauptsächlich über die Luft, also über eine Tröpfcheninfektion, oder durch Kontakt zu kontaminierten Gegenständen wie Hundespielzeug oder Wassernäpfen. Das Infektionsrisiko für deinen Hund ist besonders hoch, wenn er sich mit mehreren Hunden auf engem Raum befindet (z. B. in Zwingern, Tierpensionen, Tierkliniken oder Hundeausstellungen, aber auch auf der Hundewiese); daher auch der Begriff „Zwingerhusten“.
Wie die Infektion bei deinem Hund verläuft, hängt zum einen davon ab, welche Erreger die Erkrankung auslösen. Zum anderen ist aber nicht zu unterschätzen, wie stark das Immunsystem deines Hundes ist. Sind Viren für die Infektion verantwortlich, verläuft der Zwingerhusten meistens mild und die Symptome klingen nach ca. 14 Tagen wieder ab. Problematisch wird es, wenn neben Viren auch Bakterien die Atemwege angreifen. Dadurch können sogenannte Sekundärinfektionen entstehen, die schwere, eitrige Entzündungen (z. B. Mandel- oder Kehlkopfentzündungen) verursachen können.
Die ersten Symptome eines Zwingerhustens zeigen sich – je nach Erreger – etwa 2 bis 10 Tagen nach der Ansteckung. Du solltest bei deinem Hund auf folgende Anzeichen achten:
Trockener, bellender Husten
(bei Anstrengung und Belastung häufig anfallsartig), teilweise krampfartig und mit starkem Würgereiz
Atembeschwerden
Nasenausfluss
Bindehautentzündung mit eitrig-tränenden Augen
Appetitlosigkeit
Vermehrtes Ruhebedürfnis
In schweren Fällen, vor allem solchen mit Sekundärinfektionen, kann dein Hund zusätzlich Fieber und Entzündungen des Rachens, der Mandeln sowie der Luftröhre entwickeln.
Wichtig zu wissen: Erst, wenn dein Hund nach der Infektion sieben Tage lang keine Symptome mehr zeigt, ist er nicht mehr ansteckend. Vermeide also auch nach einer Infektion noch für einige Tage den Kontakt zu Artgenossen, um eine Ansteckung zu vermeiden.
Zwingerhusten kann durch verschiedene Viren und Bakterien ausgelöst werden. In den meisten Fällen sind mehrere Krankheitserreger daran beteiligt. Infrage kommen:
Canines Parainfluenzavirus
Canines Reovirus
Canines Adenovirus
Canines Herpesvirus
Bordetella bronchiseptica
Deine Tierärztin/ dein Tierarzt kann die Diagnose Zwingerhusten im Normalfall schon anhand des typischen Hustens und der Vorgeschichte deines Hundes stellen. Hatte er kurz vor Ausbruch der Erkrankung auf engem Raum Kontakt zu Artgenossen – etwa in der Hundeschule oder Hundepension? Dann liegt eine Ansteckung nahe.
Je nach Verlauf der Erkrankung, kann die Tierärztin/ der Tierarzt mit einem Nasen- oder Rachentupfer bei deinem Hund einen Erregernachweis durchführen. Dies ist vor allem bei bakteriellen Sekundärinfektionen sinnvoll. Ein Antibiogramm hilft dann bei der Auswahl des richtigen Antibiotikums.
Gut zu wissen!
Achte zunächst darauf, dass dein Hund von anderen Hunden und Katzen isoliert wird, um eine Ansteckung zu verhindern. Erwähne den Verdacht auf Zwingerhusten am besten telefonisch vor dem Besuch in der Tierarztpraxis. So kann vor Ort eine Infektion anderer Tiere vermieden werden.
Da die Erkrankung in aller Regel durch Viren ausgelöst wird, beschränkt sich die Therapie zunächst auf eine symptomatische Behandlung. Ausnahmen stellen Komplikationen wie bakterielle Sekundärinfektionen, Fieber oder Appetitlosigkeit dar. Falls erforderlich wird deine Tierärztin/ dein Tierarzt deinen Vierbeiner also gezielt antibiotisch behandeln. Bei erhöhter Temperatur wird dein Hund Fiebersenker und bei starkem Hustenreiz hustenlindernde Medikamente bekommen. Natürliche Tierarzneimittel bieten ebenfalls eine gute Möglichkeit, Atemwegserkrankungen wirksam zu behandeln Bei gereizter Bindehaut und Augenausfluss helfen Augensalben oder -tropfen.
Gut zu wissen!
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Um einer Ansteckung mit Zwingerhusten vorzubeugen, helfen folgende Maßnahmen:
Ein starkes Immunsystem ist die beste Vorbeugung, Infektionen abzuwehren. Ausgewogene Fütterung, ausreichend Bewegung und regelmäßige Ruhephasen halten das Immunsystem intakt.
Impfungen können helfen, deinen Hund vor Zwingerhusten zu schützen. Gegen zwei der Haupterreger gibt eine Kombi-Impfung. Sie wird insbesondere für Hunde mit erhöhtem Infektionsrisiko empfohlen. Deine Tierärztin/ dein Tierarzt kann dich hierzu beraten.
Überfüllte Bereiche meiden (z. B. Hundeparks oder Hundeschulen), in denen das Infektionsrisiko erhöht ist. Das gilt vor allem für Hunde, die grunderkrankt oder besonders anfällig sind.
Kontakt mit infizierten Hunden vermeiden, da die Erkrankung hochansteckend ist.
Sauberkeit und Hygiene im Zwinger oder Wohnbereich verringert das Risiko einer Kontamination. Wasche regelmäßig deine Hände, insbesondere nach dem Kontakt mit anderen Hunden, um die Verbreitung von Krankheitserregern zu minimieren.
Stress reduzieren hat einen positiven Effekt auf das Immunsystem deines Hundes.
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