Du hast bestimmt schon mal etwas vom sogenannten „Pferdeherpes“ gehört. Die Equinen Herpes-Viren (abgekürzt EHV) sind – ähnlich wie die Herpesviren bei uns Menschen – weltweit in fast allen Pferdebeständen verbreitet. Bei Erkrankungen werden vor allem die beiden Arten EHV-1 und EHV-4 diagnostiziert. Neben den Atemwegssymptomen, die durch EHV-1 und EHV-4 verursacht werden können, sind die neurologischen Krankheitssymptome durch EHV-1 besonders gefürchtet.
Die Übertragung der Viren erfolgt direkt von Pferd zu Pferd über Tröpfcheninfektion durch Nasen- und Augensekrete, aber auch über kontaminierte Gegenstände wie Mistgabeln, Schubkarren, Halfter oder Einstreu. Ebenso kann sich dein Pferd durch Kontakt mit der infizierten Nachgeburt oder Geburtssekreten von anderen Pferden anstecken. Wurde dein Pferd einmal mit EHV infiziert, so bleibt es lebenslang ein EHV-Träger. Die equinen Herpesviren haben die Fähigkeit inaktiv im Pferd zu schlummern. Während dieser Phase – auch Latenzphase genannt – zeigt dein Pferd keine Symptome. Durch Stress oder Stallwechsel kann das Virus reaktiviert werden. Dabei können infizierte Pferde sporadisch zu Virusausscheidern werden, ohne selbst Symptome zu zeigen. D.h. diese Pferde sind nach außen absolut gesund, können aber trotzdem andere Pferde mit EHV anstecken. Die Pferde, bei denen das Virus reaktiviert wurde können aber auch krank werden und zeigen dann deutliche Krankheitssymptome. Auf was du achten solltest, findest du hier.
Biphasisches Fieber (d.h. Fiebertage im Wechsel mit fieberfreien Tagen) zwischen 38,5 und 41 °C mit Abgeschlagenheit und Fressunlust
Vergrößerte Lymphknoten
Nasen- und Augenausfluss
Neurologische Symptome können zusätzlich auftreten
Plötzlicher Beginn der Symptome mit deutlicher Verschlechterung innerhalb von 48 Stunden
Neurologische Symptome wie Ataxie (unkoordinierter Gang) besonders der Hinterhand, Zehen schleifen, Inkontinenz (ungewollter Harnverlust) oder Kotabsatzprobleme, Kopfschiefhaltung
Nicht zwingend Fieber
Atemwegssymptome können in der Kombination auftreten
Stuten mit symptomloser Infektion können ihr Fohlen im 7. –11. Trächtigkeitsmonat verlieren
Stuten mit symptomatischer Infektion sind ab etwa 2 Wochen bis mehrere Monate nach der Infektion gefährdet ihr Fohlen zu verlieren
Neugeborene Fohlen von infizierten Stuten zeigen Atemwegssymptome und/ oder Leberfunktionsstörungen
Bei einer akuten Erkrankung erfolgt die Behandlung symptomatisch und richtet sich nach der Schwere der Erkrankung. Da die Viren vor allem durch Tröpfcheninfektion übertragen werden, solltest du dein erkranktes Pferd von den anderen Pferden absondern (Quarantäne) und entsprechende Hygienemaßnahmen zum Schutz der anderen Pferde einhalten.
Wechsel deine Kleidung, nachdem du aus dem Isolationsstall kommst
Wasche deine Hände regelmäßig und gründlich
Benutze für dein Pferd im Isolationsbereich eigene Gegenstände wie Eimer, Decken, Sattel oder auch Mistgabeln und Besen
Lüfte den Stall deines Pferdes regelmäßig
Pferde können sich auch nach einer EHV-Impfung noch infizieren. Die Impfung reduziert jedoch die Virusausscheidung bei Pferden die sich zwar angesteckt haben, aber keine Symptome zeigen. Dadurch kann die Weiterverbreitung des Virus etwas eingedämmt werden. Zudem erkranken geimpfte Pferde die sich anstecken und auch Atemwegssymptome zeigen, im Vergleich zu nicht geimpften Pferden weniger stark.
Eine Unterstützung des Immunsystems sollte vor allem dann erfolgen, wenn bereits Pferde im Stall erkrankt sind, aber auch bei anhaltendem Stress, Stallwechsel oder Turnierteilnahme sowie bei älteren Pferden oder beim Fellwechsel.
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