Stress bei Katzen – ein unterschätztes Problem?

„Stress, lass nach!“ – mit Sicherheit hast du schon viele stressige Situationen erlebt und gemeistert. Doch wusstest du, dass nicht nur wir Menschen unter Stress leiden? Auch bei unseren Katzen ist er weit verbreitet.

Weil man Katzen nicht immer sofort ansieht oder anmerkt, ob sie gestresst sind oder eine bestimmte Situation als belastend wahrnehmen, wird das Problem oft spät oder gar nicht erkannt. Bleibt wiederkehrender Stress zu lange unentdeckt, kann dies sogar gesundheitliche Folgen für unsere Stubentiger haben. Auf dieser Seite findest du weitere Informationen zu Stress bei Katzen – unter anderem auch nützliche Tipps für den Umgang mit stressigen Situationen.

Es gibt zahlreiche Ursachen und Faktoren, die dein Haustier aus der Ruhe bringen und in der Folge in Stress versetzen können. Was genau eine Stressreaktion auslöst, ist deshalb nicht immer leicht zu identifizieren. Unsere Haustiere sind so unterschiedlich wie ihre Halterinnen und Halter und so werden viele Situationen unterschiedlich wahrgenommen und bewertet. Doch einige bestimmte Situationen sorgen bei Vierbeinern besonders häufig für Stress.

Stressfakt

Die gesundheitlichen Folgen von Stress sind nicht immer ausreichend bekannt. Sprich mit deiner Tierärztin/deinem Tierarzt darüber!

Was ist Stress?

Definition

Unter Stress versteht man die Reaktion des Körpers auf bestimmte Reize, sogenannte Stressoren. Man kann dabei zwischen körperlichen Auslösern, die durch Anstrengung oder auch Schmerzen verursacht werden, und psychischen Auslösern wie beispielsweise Angst unterscheiden. Die Reaktion des Körpers ist aber immer gleich – Stress ist also gleich Stress, unabhängig von der Art des Auslösers.

Wenn eine Stressreaktion im Körper abläuft, wird unter anderem das „Stresshormon“ Cortisol ausgeschüttet – das hat positive und negative Folgen: Es sorgt kurzfristig für mehr Leistungsfähigkeit, macht unsere Haustiere bei wiederkehrendem Stress jedoch auch anfällig für Erkrankungen wie Magenschleimhautentzündung (Gastritis) oder Magengeschwüre. Diese Erkrankungen zeigen sich durch Appetitlosigkeit und Erbrechen. Außerdem kann sich Stress auch negativ auf das Immunsystem auswirken, das heißt dein Tier wird anfälliger für Infektionen.

Wie erkennst du Stress bei deiner Katze?

Symptome

Stressige Situationen lassen sich nicht immer vermeiden. Daher ist es wichtig zu erkennen, wann dein Vierbeiner unter Stress leidet. Auch hier gilt: Jede Katze verhält sich etwas anders, und man muss oft mehr als einmal hinschauen. Einige neigen eher dazu, Unsicherheiten und auch Erkrankungen zu verstecken, während andere versuchen, sich durch auffälliges Verhalten mitzuteilen. Im Folgenden findest du einen ersten Überblick über typische Verhaltensmuster unserer Katzen. Wenn du dir nicht sicher bist, beobachte deinen Liebling genau und spreche deine Tierärztin/deinen Tierarzt darauf an.

Folgendes Verhalten kann auf Stress, aber auch auf eine Erkrankung hinweisen:

Katze versteckt sich

Lautäußerungen wie Miauen und Fauchen

Flucht

Unruhe, gesteigerte Aggressivität

Geduckte Haltung

Übermäßiges Putzen

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Mögliche Stressauslöser bei Katzen¹

Ursachen

Tierarztbesuche

Geräusche und Lärm (z.B. Silvester)

Autofahrten

Reisen

Umzüge

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Tipps gegen Stress bei der Katze

Behandlung

Generell gilt für den Umgang mit einem gestressten Tier: Nur die Ruhe! Denn Katzen reagieren auch sehr sensibel auf unser eigenes Verhalten – wenn wir angespannt oder gestresst sind, kann sich das auf unseren Liebling übertragen. Nimm dir Zeit und versuche, gelassen zu bleiben.

Wenn du den Eindruck hast, dass deine Katze häufig gestresst ist, solltest du auf jeden Fall etwas unternehmen. Der erste wichtige Schritt ist dabei herauszufinden, was den Stress auslöst und ob du diesen Auslöser beseitigen kannst. Sind es bestimmte Situationen oder Lebensumstände, die den Stress verursachen?

Beobachte deinen Vierbeiner genau, und besprechen deine Beobachtungen mit deiner Tierärztin/Tierarzt – nur sie/er kann eine eindeutige Diagnose stellen und – falls erforderlich – eine geeignete Behandlung in die Wege leiten oder dir Tipps geben, die zu den individuellen Bedürfnissen deines Vierbeiners passen.

Eine Möglichkeit, Katzen bei Stress sanft zu unterstützen, sind biologische Tierarzneimittel. Sie können helfen den Stress ganz natürlich zu regulieren.

Sollte deine Katze häufiger gestresst sein, bespreche dies mit deiner Tierärztin / deinem Tierarzt.

Ruhig bleiben

Bleib in stressigen Situationen souverän und spreche in ruhigem Tonfall mit deiner Katze.

Richtig reagieren

Reagiere aufmerksam auf den gestressten Vierbeiner, aber bestärke ihn nicht in seinem Verhalten.

Rückzugsorte schaffen

Richte feste und geeignete Plätze für deine Katze ein, an die sie sich zurückziehen kann.

Gezielt ablenken

Eine liebevolle Ablenkung durch Spielen oder ein Leckerli kann helfen. Bringe zum Beispiel die Lieblingsdecke zum Tierarztbesuch mit.

Langsam anfangen

Allein zu Hause? Ungewohnte Geräusche? Ein verändertes Umfeld? Bei allem gilt: Führe dein Tier langsam und behutsam an Neues heran.

Quellen anzeigen

1

Online Survey (Dezember 2020) bei über 2.300 Hunde-, Katzen- und Pferdehaltern (Heel GmbH).