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Durchfall und Erbrechen

Hat deine Katze Durchfall oder erbricht sich? Dann machst du dir sicher so deine Gedanken, ob in letzter Zeit etwas anders war und es vielleicht eine harmlose Erklärung gibt. Denn meist sind die Probleme von kurzer Dauer. Doch in manchen Fällen können auch ernstere Erkrankungen dahinterstecken. Dann gilt es, dein Tier gut zu beobachten, auf Ursachensuche zu gehen und ggf. schnell zu reagieren. Die Liste für Ursachen von Magen- und Darmbeschwerden ist lang: Wurmbefall, Infektionen mit Bakterien oder Viren sowie Vergiftungen sind nur einige davon. Und auch Futterprobleme oder Stress können für Probleme im Magen und Darm sorgen.

Problematisch werden Durchfall und Erbrechen, wenn sie länger anhalten und den Körper deiner Katze durch den Flüssigkeitsverlust austrocknen (Dehydrierung). Das kann bei sehr jungen oder älteren Tieren leider schneller passieren als man denkt. Gerade mit einem kranken Katzenwelpen solltest du immer so schnell wie möglich zur Tierärztin / zum Tierarzt. Das gleiche gilt für ältere Tiere – in schweren Fällen sofort, ansonsten spätestens nach 24 Stunden in eine Tierarztpraxis oder -klinik.

Was sind Durchfall und Erbrechen?

Definition

Das Wichtigste vorweg: Durchfall und Erbrechen sind keine eigenständigen Krankheiten. Sie treten bei fast jeder leichten bis schweren Verdauungsstörung oder Magen-Darm-Erkrankung als Begleiterscheinung auf. Generell sind sie erstmal als Reinigungsprozesse zu verstehen, bei denen der Körper deiner Katze sich von Schadstoffen befreit. Trotzdem sind Verdauungsbeschwerden ein recht häufiger Grund für den Besuch in der Tierarztpraxis.

Cat sits on the Windowsill and eats Dry Food. Tabby Kitten eating from orange Bowl. Close up. Little cat eating at home.

Anzeichen erkennen

Symptome

Symptome für Verdauungsprobleme bei deiner Katze sind meist eindeutig und sehr gut zu erkennen:

Erbrechen

Durchfall oder weicherer Kot

Veränderter Appetit

Blähungen

Magen-Darmgeräusche

Verstopfung

Achte besonders auf Veränderungen in der Konsistenz oder dem Geruch des Kots deiner Katze. Ist er möglicherweise schleimig oder blutig? Auch das Verhalten deiner Katze kann wichtige Hinweise geben: Zeigt sie ein ungewöhnliches Nähebedürfnis oder zieht sie sich zunehmend zurück? Kotveränderungen in Kombination mit verändertem Verhalten könnten auf gesundheitliche Probleme hindeuten. Beachte auch, ob deine Katze Schmerzen beim Kotabsetzen zeigt, z. B. durch Fauchen, auffälliges Miauen oder Unruhe beim Toilettengang.

Ganz dringend zur Tierärztin / zum Tierarzt musst du, wenn:

Erbrechen und/oder Durchfall anhalten oder häufig wiederkehren.

Die Beschwerden über mehrere Tage anhalten.

Blut im Erbrochenen oder im Stuhl ist.

Deine Katze lethargisch oder unruhig ist.

Sie nicht mehr (ausreichend) frisst und/oder trinkt.

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Gut zu wissen

Ob der Körper deiner Katze durch den Flüssigkeitsverlust austrocknet, kannst du gut an folgenden Zeichen erkennen: klebrig-trockenes Zahnfleisch, Antriebslosigkeit oder Appetitlosigkeit, eingefallene Augen sowie dem Verlust der Hautelastizität. Um das zu prüfen, ziehst du im Bereich des Rückens oder der Brust (nicht im Nacken) vorsichtig eine Falte der Haut nach oben. Bleibt die Hautfalte stehen oder zieht sich sehr langsam zurück, ist das immer ein Zeichen für eine starke Dehydrierung. Jetzt solltest du umgehend zur Tierärztin/ zum Tierarzt. Du kannst diesen Test zum Vergleich auch bei dir selbst durchführen.

Ursachen für Durchfall und Erbrechen

Ursachen

Durchfall und Erbrechen können verschiedenste Ursachen haben.

Einmaliger Durchfall steht häufig in Zusammenhang mit:

Aufregung, Angst oder Stress

Futterumstellung

Fremdstoffaufnahme z.B. durch verdorbenes Futter oder Müll

Verschlucken eines Gegenstandes

Nebenwirkungen von Medikamenten

Wiederkehrender und anhaltender Durchfall entsteht meist durch:

Futtermittelunverträglichkeit/Futtermittelallergie

Bakterielle oder virale Infektionen

Parasitenbefall

Andere Erkrankungen z.B. Infektionskrankheiten, Organerkrankungen oder Tumore

Untersuchung und Diagnose

Diagnose

Wenn du wegen akutem Durchfall und/ oder Erbrechen deine Tierärztin / deinen Tierarzt aufsuchst, nimm am besten direkt eine frische Kotprobe deiner Katze mit. So kann gleich auf Parasiten oder andere Krankheitserreger untersucht werden. In der Tierarztpraxis werden dir dann zunächst ein paar Fragen zu deiner Katze gestellt, die helfen das Problem einzugrenzen. Auf diese Fragen kannst du dich bereits im Vorfeld vorbereiten:

Wann haben die Symptome begonnen und wie häufig treten sie auf?

Kennst du diese Beschwerden bereits von deiner Katze?

Was bekommt deine Katze zu fressen?

Hast du an der Fütterung kürzlich etwas verändert (Sorte, Menge etc.)?

Hat deine Katze etwas Ungewöhnliches gefressen bzw. kann sie unbeobachtet etwas gefressen haben?

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Häufig können deine Antworten schon Hinweise darauf geben, was den Durchfall und/oder das Erbrechen ausgelöst hat. Nach gründlicher Untersuchung kann deine Tierärztin / dein Tierarzt auch einschätzen, wie schwerwiegend die Beschwerden sind und welche weiteren Maßnahmen nötig sind. Dafür können Blutuntersuchungen, Röntgenaufnahmen oder auch eine Ultraschalluntersuchung des Bauches erforderlich sein.

Behandlung der Beschwerden

Behandlung

Sind die Beschwerden mild – z.B. bei leichtem Durchfall oder Erbrechen – reicht die Fütterung einer leicht verdaulichen Schonkost in kleinen Portionen oft schon aus. Gönne deiner Katze außerdem viel Ruhe.

Sind die Probleme aber schwerwiegender – leidet deine Katze z.B. unter starkem und unkontrollierbarem Durchfall oder Erbrechen – ist Eile geboten: Um den Flüssigkeitsverlust auszugleichen und eine weitere Austrocknung zu vermeiden, bekommt sie in der Regel eine Infusion. Bei Bedarf können Medikamente gegen Übelkeit, Magen-Darm-Krämpfe oder auch Schmerzmittel gegeben werden. Antibiotika werden bei der Behandlung von Erbrechen oder Durchfall eher selten eingesetzt – aus gutem Grund, denn sie können die Bakterienflora im Darm zusätzlich stören.

In jedem Falle wird deine Tierärztin / dein Tierarzt eine passende Therapie für deine Katze finden. Übrigens: Bei einer Vielzahl der Beschwerden können auch natürliche Tierarzneimittel eine effektive und sehr gut verträgliche Therapieoption bieten. Frag deine Tierärztin / deinen Tierarzt nach diesen Möglichkeiten!

Wenn die akuten Probleme bei deiner Katze abgeklungen sind, bleibt die Frage nach der Ursache meist unklar. Gerade diese ist auf längere Sicht aber entscheidend, um deinen Liebling vor weiteren Episoden mit Durchfall und Erbrechen zu bewahren. Liegt z. B. eine Futtermittelunverträglichkeit vor oder hat sich deine Katze mit etwas angesteckt? Das sollte möglichst geklärt werden, denn nur so kannst du weitere Episoden von Durchfall oder Erbrechen vermeiden.

Mit einfachen Maßnahmen vorbeugen

Vorbeugung

Einige Auslöser von Durchfall und Erbrechen lassen sich mit einfachen Maßnahmen vermeiden:

Vermeide, dass deine Katze Nahrungsmittel wie Süßigkeiten oder Essenreste frisst. Sie sind nicht artgerecht und damit tabu! Schon kleine Mengen können reichen, um Verdauungsbeschwerden auszulösen.

Achte auf Hygiene im Futter- und Wassernapf. Mangelnde Hygiene fördert Milben, Schimmel- und Bakterienbefall – das kann deiner Katze schnell auf den Magen schlagen. Es reicht, wenn du die Näpfe regelmäßige mit heißem Wasser und einem milden Spülmittel reinigst und regelmäßig für frisches Trinkwasser sorgst.

Nassfutter sollte im Sommer nicht zu lange draußen stehen, da es verderben kann oder Fliegen ihre Eier dort ablegen können.

Gewohntes Futter solltest du nur dann wechseln, wenn es sein muss, z.B. bei einer Futtermittelunverträglichkeit. Generell empfehlen Tierärztinnen und Tierärzte für die Futterumstellung auf ein neues Futter mindestens 5-7 Tage einzuplanen, damit sich die Darmbakterien anpassen können.

Vermeide einen häufigen Wechsel zwischen Trocken- und Nassfutter oder Selbstgekochtem, da auch das den Magen-Darmtrakt belasten kann.

Versuche, möglichst Stress zu reduzieren, denn auch der kann deiner Katze „auf den Magen schlagen“ und Verdauungsstörungen verursachen.

Denke daran, deine Katze regelmäßig zu entwurmen. Das ist besonders wichtig, wenn deine Samtpfote Freigang hat und/ oder regelmäßig Beute mit nach Hause bringt.