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Verletzungen

Unfälle und Verletzungen beim Hund

Wenn sich dein Hund verletzt hat oder plötzlich eine Pfote schont, ist das zunächst ein Schreck. Was tun? Besonders schwierig wird es, wenn die Beschwerden einfach so auftreten und du sie nicht auf ein bestimmtes Ereignis zurückführen kannst. Im besten Fall ist die Ursache harmlos und es ist nur eine eingerissene Kralle oder ein kleiner Fremdkörper, der sich zwischen den Zehenballen versteckt hat.

Manchmal liegt der Lahmheit aber auch ein akutes Trauma, d.h. ein Unfall oder eine Verletzung, zugrunde. Ist dein Hund zum Beispiel beim Spaziergang in ein Erdloch getreten oder beim Toben gestürzt, ist eine Verletzung der Bänder oder Gelenke nicht auszuschließen. Jetzt ist ein schneller Gang in die tierärztliche Praxis sinnvoll.

Zum Glück ist nicht jede Lahmheitsursache schwerwiegend – unterschätzen sollten wir sie trotzdem nicht. Eine frühzeitige Behandlung kann helfen, Folgeschäden und dauerhafte Bewegungseinschränkungen zu vermeiden.

Wichtig!

Notfallnummern für die tierärztliche Praxis oder Tierklinik solltest du stets griffbereit haben, insbesondere während eines Spaziergangs oder im Urlaub. Ebenso eine Liste mit den wichtigsten Informationen über deinen Hund, wie z.B. welche Medikamente er bekommt oder ob er Allergien hat.

Was ist ein Trauma?

Definition

Als Trauma bezeichnen wir sämtliche Verletzungen oder Schädigungen von gesundem Gewebe, die durch Krafteinwirkung von außen entstehen.

Hat sich dein Hund eine Schnitt-, Beiß- oder Schürfwunde zugezogen, sprechen wir von einem offenen Trauma, da die Haut verletzt ist. Beim stumpfen Trauma hingegen sind die unter der Haut liegenden Strukturen (z.B. Muskeln, Sehnen, Gelenke oder auch die inneren Organe) verletzt. Stumpfe Traumata treten oft in Form von Blutergüssen, Zerrungen oder Verstauchungen auf, z.B. nach Spiel- oder Sportverletzungen oder durch Stöße oder Stürze.

Dog Sleeping On Owner's Lap

Wie erkenne ich ein Trauma?

Symptome

Ein Trauma erkennst du in der Regel daran, dass dein Hund plötzlich lahmt bzw. bestimmte Bewegungen meidet. Zusätzlich können andere Symptome hinzukommen. Oftmals zeigen sich die klassischen Anzeichen einer Entzündung:

Wärme

Rötung

Schmerz

Schwellung

Bewegungseinschränkung

Wichtig zu wissen: Kurz nach Entstehung eines stumpfen Traumas ist äußerlich oft noch nichts zu erkennen. Manchmal kannst du eine Schwellung am betroffenen Bein ertasten. Jedoch können die Entzündungsanzeichen auch erst Stunden später auftreten. Du solltest deinen Liebling daher gut beobachten.

Wusstest du das?

Mit der Evolution haben Hunde eine Tendenz entwickelt, Schmerzen nicht zu zeigen. Was damals ein Überlebensvorteil darstellte, macht uns heute das Erkennen von Schmerzen schwer. Achte daher aufmerksam auf deinen Hund: Auch ungewohnte Verhaltensweisen wie Aggressivität, Rückzug oder vermehrte Unruhe können ein Anzeichen für Schmerzen sein.

Wie kommt es zu …

Ursachen

… einer Prellung oder Quetschung?

Eine Prellung oder Quetschung (medizinisch Kontusion) entsteht meist durch einen Sturz oder starken Stoß. Durch die Krafteinwirkung von außen kommt es zu einer stumpfen Gewebeschädigung. Diese kann – je nach betroffener Körperstelle – die Muskulatur, Bänder, Gelenkkapsel oder Knochenhaut betreffen. In Folge der Verletzung kommt es zu einer Schwellung und der Bildung eines Blutergusses (Hämatom).

… einer Verstauchung oder Zerrung?

Verstauchungen oder Zerrungen (medizinisch Distorsionen) entstehen durch eine gewaltsame Überdehnung des Gelenkes über das normale Bewegungsmaß hinaus, wenn das Bein in sich verdreht wird. Die gegeneinander verschobenen Gelenkflächen kehren dabei aber sofort wieder in ihre Ausgangslage zurück. Die Überdehnung der Bänder und/oder Gelenkkapseln ist sehr schmerzhaft und geht häufig mit einem Bluterguss und einer Schwellung einher.

… einer Ausrenkung der Gelenke?

Zu einer Ausrenkung der Gelenke (medizinisch Luxation) kommt es, wenn die Gelenkflächen so stark gegeneinander verschoben werden, dass dabei Gelenkkapsel und Bänder Schaden nehmen – sie zerreißen. In der Folge kehren die Gelenksenden nicht in ihre normale Position zurück, sondern bleiben verschoben. Ein ausgerenktes Gelenk verursacht starke Schmerzen und lässt sich an einer ausgeprägten Schwellung des betroffenen Bereiches, Hämatomen und einer unnatürlichen Gelenkstellung erkennen.

Untersuchung und Diagnose

Diagnose

Lahmheit, Humpeln oder Hinken sind immer ein Anzeichen für Schmerzen und damit eine wichtige Botschaft deines Hundes, hier genauer hinzusehen. Auch wenn ein Trauma zunächst harmlos erscheint, ist es ratsam, es von deiner Tierärztin/deinem Tierarzt untersuchen zu lassen. Denn verläuft der Heilungsverlauf nicht reibungslos, können selbst leichtere Verletzungen zu chronischen Schmerzen führen oder eine dauerhafte Einschränkung der Beweglichkeit zur Folge haben.

Für eine schnelle und zuverlässige Diagnosestellung wird dir deine Tierärztin/dein Tierarzt zunächst einmal folgende Fragen stellen:

Wie ist der Allgemeinzustand deines Hundes (Ist er z.B. aufmerksam, frisst und trinkt normal?)?

Seit wann besteht die Lahmheit oder die anderen Symptome, die dir aufgefallen sind?

Haben sich die Symptome plötzlich gezeigt oder sind sie schleichend entstanden?

Gab es einen Unfall oder ähnliches?

Hat dein Hund noch andere Erkrankungen?

Anschließend wird man deinen Hund gründlich untersuchen und auch eine so genannte Lahmheitsuntersuchung durchführen. Hier steht der Gang des Tieres, im Schritt und im Trab, besonders unter Beobachtung. Anschließend wird das Tier abgetastet und untersucht. Reagiert dein Hund bei speziellen Manipulationen wie z.B. Druck oder bestimmten Bewegungen mit Abwehrreaktionen? Oder liegen andere fühl- oder sichtbare Veränderungen vor? In vielen Fällen lässt sich danach schon eine Diagnose stellen. Bildgebende Verfahren wie Röntgen oder Ultraschall können ebenfalls dabei helfen, das Ausmaß und die Folgen der Verletzung zu ermitteln.

Closeup of vet doc with nurse bandaging dog's paw at animal clinic

Wie behandelt man ein Trauma?

Behandlung

Wie die Verletzung deines Hundes behandelt werden muss, richtet sich nach der Art und Schwere des Traumas. Bei akuten Verletzungen kannst du selbst einiges tun:

Gliedmaße ruhigstellen

Zunächst solltest du jegliche Aktivität abbrechen, wenn du gerade mit dem Hund unterwegs bist. Wichtig ist, dass dein Hund das verletzte Bein nicht weiter bzw. nicht mehr so stark belastet. Hunde „vergessen“ ihre Schmerzen oft. Auf dem betroffenen Bein zu laufen, könnte aber zu weiteren Verletzungen führen bzw. die vorhandenen Verletzungen verschlimmern.


Tasten und untersuchen

Wenn es dein Hund zulässt, untersuche das betroffene Bein vorsichtig auf Merkmale, die sich von den anderen Gliedmaßen unterscheiden. Bewege das Bein vorsichtig, um zu sehen, ob Schwellungen oder Rötungen zu erkennen sind oder der Hund blutet. Kontrolliere auch die Pfote (zwischen den Zehen, Ballen und Krallen) sorgfältig auf Anzeichen von Wunden, Schwellungen, oder Fremdmaterial (kleine Steine, Kletten oder auch Glasscherben).


Blutungen stillen und Wunden säubern

Starke Blutungen solltest Du sofort mit einem Druckverband stillen und die nächste tierärztliche Praxis bzw. Klinik aufsuchen. Oberflächliche und kleinere Wunden kannst du ggf. zunächst säubern, indem du grobe Verschmutzungen entfernst und die Wunde ausspülst. Dazu eignet sich sterile Kochsalzlösung oder lauwarmes Leitungswasser. Lass die Spülflüssigkeit trocknen und besprühe die Wunde – wenn vorhanden – mit einer Wunddesinfektion. Um eine Infektion zu vermeiden, achte unbedingt darauf, dass dein Liebling die verletzte Haut nicht leckt.


Kühlen

Sofern keine offene Wunde vorliegt, kannst du die verletzte Stelle mit einem nassen Tuch oder Kühlpad kühlen. Vorsicht: Wickele das Kühlpad immer vorher in ein Küchenhandtuch ein, damit die Haut nicht unterkühlt oder geschädigt wird.


Tierarzt aufsuchen

Bei blutenden Wunden, starken Schwellungen, plötzlicher starker Lahmheit oder kompletter Unbeweglichkeit deines Hundes solltest du schnell und unbedingt die Tierärztin/den Tierarzt aufsuchen. Grundsätzlich gilt: Wenn du dich unsicher fühlst, gehe lieber einmal zu viel als einmal zu wenig!


Bei leichten bis mittelschweren, stumpfen Traumata wie Prellungen oder Zerrungen ist meist eine vorübergehende Ruhigstellung des betroffenen Beines ausreichend. Das heißt in dem Fall natürlich, dass du deinen Hund eine Zeit lang ruhig halten musst. In nächster Zeit sollte dein Hund an der Leine laufen. Anstrengende Aktivitäten wie Fahrrad fahren oder auch das Toben auf der Hundewiese sind unbedingt zu vermeiden.

Unabhängig davon, unter welcher Verletzung dein Vierbeiner leidet: Im Körper löst jede Verletzung einen komplexen, aber auch heilungsfördernden Entzündungsprozess aus. Die Entzündung ist ein gutes Zeichen: Sie bedeutet, dass das Immunsystem deines Hundes aktiv ist und dafür sorgt, dass geschädigtes Gewebe repariert wird.

Allerdings kann es dabei auch manchmal zu einer überschießenden Entzündungsreaktion kommen, wodurch das Abheilen der Verletzung verzögert wird. Die Folgen: anhaltende Schmerzen, Schwellungen und Bewegungseinschränkungen. Hier braucht der Körper dann Unterstützung durch entsprechende Arzneimittel. Ausgerenkte Gelenke kann die Tierärztin/der Tierarzt unter Narkose wieder einrenken und anschließend zur Schonung ruhigstellen. Hat dein Liebling tatsächlich ein schweres Trauma wie einen Knochenbruch oder Bänderriss erlitten, sind in der Regel operative Maßnahmen erforderlich.

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Wie kann ich einem Trauma vorbeugen?

Vorbeugung

Um Verletzungen am Bewegungsapparat deines Hundes zu vermeiden, ist „Aufwärmen“ das A & O. Das ist ganz einfach: Lass deinen Hund bei der Spazierrunde zunächst 15-20 min an der Leine oder bei Fuß gehen, bevor er rennt oder tobt. „Warme“ Muskeln und Gelenke sind deutlich strapazierfähiger und sind so weniger anfällig für Verletzungen.