ght-header_1280x720_pferd_muskelbeschwerden_2x_n

Muskel­be­schwer­den

Die Muskulatur spielt eine zentrale Rolle für das Wohlbefinden und die Leistungsfähigkeit des Pferdes. Sie ermöglicht nicht nur die Fortbewegung, sondern sorgt auch für die Grundspannung (Tonus) des Körpers und trägt zur Wärmeproduktion bei. Gesunde Muskeln brauchen regelmäßige Belastung damit dein Pferd auch „gut bemuskelt“ ist.

Sind Gelenke durch eine Arthrose oder eine Verletzung in der Bewegung eingeschränkt, so merkt das auch die Muskulatur. Wird sie weniger beansprucht, so nimmt sie an Umfang ab. Bei anhaltend verminderter Muskelarbeit kann es zu einer Muskelatrophie (Abbau von Muskelgewebe) kommen.

Nicht nur Gelenkveränderungen, sondern auch Sehnenverletzungen beeinträchtigen die Muskelarbeit. Viele Skelettmuskeln des Pferdes setzen über Sehnen an den Knochen an. Diese enge funktionale Verbindung bedeutet, dass eine Sehnenverletzung die Muskelarbeit direkt beeinträchtigt. Gleichzeitig können überlastete oder verhärtete Muskeln auch zu Schäden an den Sehnen führen. Ein ausgewogenes Training der Muskulatur ist daher essenziell – nicht nur zur Unterstützung des Bewegungsapparates im Alltag, sondern auch als Schutzmechanismus bei Stürzen oder plötzlichen starken Belastungen. Wichtig hierbei: Muskeln arbeiten am effektivsten im aufgewärmten Zustand. Kaltstarts erhöhen das Risiko für Muskelverspannungen oder Verletzungen deutlich und sollten daher unbedingt vermieden werden.

pferd_muskelbeschwerden_content-01_1920x1080

Muskelpflege: Training, Fütterung und Altersaspekte

Für einen gesunden Muskelaufbau benötigt das Pferd neben regelmäßigem Training auch eine angepasste Fütterung. Vor allem hochwertige Proteine sind entscheidend für die Muskelentwicklung. Eine unzureichende Nährstoffversorgung, etwa durch minderwertiges Heu, kann langfristig zu einem Muskelabbau führen – selbst bei gutem Trainingsmanagement.

Wie beim Menschen nimmt auch beim Pferd mit zunehmendem Alter die Muskelmasse natürlicherweise ab. Dies macht es besonders wichtig, ältere Pferde gezielt muskelaufbauend oder zumindest muskelstabilisierend zu trainieren, um Beweglichkeit, Gleichgewicht und Lebensqualität zu erhalten.

Arten von Muskelerkrankungen

Typischerweise lassen sich grob zwei Arten von Muskelerkrankungen beim Pferd einteilen:

Bewegungsinduzierte Muskelerkrankungen

Ein klassisches Beispiel ist der Kreuzverschlag (auch als „Montagskrankheit“ bekannt), der nach übermäßiger Bewegung insbesondere nach „Stehtagen“ ohne Training oder anderweitige Bewegung und energiereicher Fütterung auftreten kann.


Nicht-bewegungsinduzierte Muskelerkrankungen

Ein gefürchtetes Beispiel ist die atypische Weidemyopathie, eine plötzlich auftretende, schwere Muskelerkrankung, die durch Giftstoffe (u.a. Hypoglycin A aus Samen des Bergahorns) ausgelöst wird.


Bei akuten Krankheitsbildern wie dem Kreuzverschlag zeigt das Pferd ernstzunehmende Symptome: Starkes Schwitzen ohne ersichtlichen Grund, Bewegungsverweigerung (das Pferd geht keinen Schritt mehr vorwärts), Schmerzanzeichen (z. B. gespannter Gesichtsausdruck, Flähmen, erhöhte Atemfrequenz) sowie ein aufgekrümmter Rücken als Schonhaltung. Achtung Notfall: Zeigt dein Pferd solche Symptome, sollte unverzüglich ein Tierarzt / eine Tierärztin gerufen werden.

Im weiteren Verlauf kann es auch zu (dunkelbraun) verfärbtem Urin kommen – ein Hinweis auf Myoglobin im Urin, das auf den Zerfall von Muskelzellen hindeutet.

Symptome von Muskelbeschwerden

Symptome

Nicht immer sind die Erkrankungen so dramatisch wie in den vorangegangenen Beispielen. Vielen Reitern fällt beim Putzen oder Reiten auf, dass sich ihr Pferd unwohl fühlt. Muskelproblemen zeigen sich häufig in unspezifischen Symptomen. Dazu gehören: Bewegungsunlust oder steifer Gang, eine verhärtete oder druckempfindliche Muskulatur, wiederkehrende Verspannungen oder Blockaden, Leistungsabfall.

Heel Vet

Wenn du dein Pferd unterstützen möchtest, denke an die natürlichen Tierarzneimittel von Heel Vet.

So kannst du deinem Pferd helfen

Behandlung

Bei der Therapie von Muskelbeschwerden ist zunächst eine umfassende Ursachenanalyse essenziell: Liegt es am Training? Passen Sattel und Ausrüstung? Können Haltungs- oder Fütterungsfehler zugrunde liegen? Bestehen genetische Veranlagungen?

Grundsätzlich können therapeutische Maßnahmen sein: Entzündungshemmer zur Schmerz- und Entzündungsreduktion, Muskelrelaxantien bei starken Verspannungen, Wärmeanwendungen zur Förderung der Durchblutung sowie unterstützend Physiotherapie, Osteopathie oder Chiropraktik zur Lösung von Blockaden und Verspannungen.

pferd_muskelbeschwerden_content-02_1920x1080

Zur langfristigen Prävention solltest du Training und Fütterung optimieren: Deine Tierärztin / dein Tierarzt wird dich dazu ausführlich beraten.

Gut zu wissen

Eine gesunde, trainierte Muskulatur ist der beste Schutz für den gesamten Bewegungsapparat deines Pferdes. Frühzeitiges Erkennen von Muskelproblemen und eine ganzheitliche Betrachtung der Ursachen sind daher entscheidend, um Folgeschäden zu vermeiden. Durch abgestimmtes Training, eine hochwertige Fütterung und regelmäßige tierärztliche Kontrollen lässt sich die Muskulatur langfristig erhalten – auch im fortgeschrittenen Pferdealter.