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Immunsystem

Ein starkes Immunsystem – der beste Schutz vor Infekten

Wie wir Menschen sind auch unsere Tiere jeden Tag unterschiedlichen Krankheitserregern ausgesetzt. Ist das Immunsystem deines Pferdes stark genug, stellen diese „Angriffe“ in der Regel kein großes Problem dar. Bei Tieren mit schwächerem Immunsystem wie zum Beispiel Fohlen, bereits erkrankte und ältere Pferde haben Krankheitserreger hingegen leichteres Spiel. Betroffene Tiere sind anfälliger für Infekte, erkranken entsprechend häufiger und brauchen länger bis zur Genesung – und manche Erkrankung kann leider auch chronisch werden.

Was aber macht das Immunsystem deines Pferdes „stark“ und was kannst du dazu beitragen? Zum Glück einiges! Erfahre hier, was du konkret tun kannst.

Herd of Horses Running in the Snow

Was macht das Immunsystem?

Definition

Viren, Bakterien, Pilze und Parasiten – das Immunsystem deines Pferdes wird jeden Tag aufs Neue vor unterschiedliche Herausforderungen gestellt. Die Ansteckung erfolgt meist von einem Tier zum anderen durch direkten Kontakt, über die Luft (Tröpfcheninfektion), aber auch über kontaminiertes Futter/Wasser oder Gegenstände. Doch bevor es zu einer Infektion kommen kann, nutzt der Körper deines Tieres ein paar grundlegende Abwehrmechanismen: Haut und Schleimhäute, das Flimmerepithel der Atemwege oder auch die Magensäure. Haben die Eindringlinge diese Hindernisse dennoch überwunden, läuft das Immunsystem deines Pferdes zur Hochform auf. Es ruft Immunzellen und Antikörper auf den Plan, um die Eindringlinge unschädlich zu machen, bevor sie Schaden anrichten können.

Trotz guter Abwehrkräfte kann es hin und wieder doch zu einer Infektion kommen. Arbeitet das Immunsystem aber zuverlässig, sind die Krankheitssymptome meist nur mild und von vergleichsweise kurzer Dauer. Anders ist es, wenn das Immunsystem deines Pferdes geschwächt ist. In diesem Fall können die Abwehrkräfte den vielfältigen Belastungen nicht ausreichend standhalten. Kommt es jetzt zu einer Infektion, bricht die Erkrankung mit deutlichen Symptomen aus und der Heilungsverlauf kann sich in die Länge ziehen. Zu den typischen Infektionskrankheiten bei Pferden zählen neben Infekten der Atemwege (z. B. Bronchitis, Husten, Rhinopneumonitis oder Pferdeinfluenza) auch Durchfallerkrankungen oder Bindehautentzündungen. Hauterkrankungen wie das Sommerekzem, Hautpilz oder Mauke werden ebenfalls mit einem geschwächten Immunsystem in Verbindung gebracht. Hat sich dein Pferd eine Schnitt- oder Schürfwunde zugezogen, besteht bei Immunschwäche ein höheres Risiko für Wundheilungsstörungen.

Symptome, die auf einen Infekt hindeuten

Symptome

Nicht nur bei älteren und vorerkrankten Pferden schwächeln oft die Abwehrkräfte. Auch Fohlen und Jungpferde, deren Immunsystem noch nicht ausreichend „trainiert“ ist, können schneller erkranken. Wer gerade erst einen Infekt hatte, kann sich ebenfalls schneller wieder mit Krankheitserregern anstecken. Schau dir dein Pferd genau an, um die Anzeichen zu erkennen:

Fehlende Energie und erhöhtes Ruhe- bzw. Schlafbedürfnis

Eine Infektion und deren Symptome schwächen den Körper deines Pferdes, denn auch das Immunsystem verbraucht Energie. Wenn dein Pferd häufig erschöpft ist und nur schwer zu Aktivitäten zu motivieren, kann dies auf einen Infekt hindeuten.


Häufige Infektionen

Leidet dein Pferd häufig an Infektionen wie Erkältungen, Bindehautentzündungen oder Hautinfektionen und die Immunabwehr kommt nicht wirklich wieder in Gang, solltest du auf jeden Fall deine Tierärztin/ deinen Tierarzt zu Rate ziehen. Denn bei einem geschwächten Immunsystem kann es passieren, dass selbst leichte Erkrankungen einen chronischen Verlauf nehmen.


Fieber

Fieber ist eine Reaktion des Immunsystems, um Krankheitserreger zu bekämpfen. Dein gesundes Pferd hat eine Körpertemperatur zwischen 37 und 38,2 °C. Bis zu einer Höhe von 38,5 °C spricht man von erhöhter Temperatur, bei über 38,5 °C handelt es sich um Fieber. Ab 41 °C kann das für dein Pferd lebensbedrohlich werden. Kontaktiere zur Sicherheit bei einer Temperatur über 39,0 °C deine Tierärztin / deinen Tierarzt.


Langsame Wundheilung

Das Immunsystem spielt aber auch bei der Unterstützung der Wundheilung eine wichtige Rolle. Wenn Verletzungen oder Wunden deines Pferdes ungewöhnlich lange brauchen, um zu heilen, könnte auch das auf ein geschwächtes Immunsystem hinweisen.


Fressunlust, Übelkeit und Erbrechen

Wenn dein Pferd nicht wie gewohnt frisst, ist es empfehlenswert, die Körpertemperatur zu messen. Denn häufig lösen Fieber und Entzündungsprozesse im Körper Appetitlosigkeit aus. Außerdem kann es in Folge eines Infektes zu Magen-Darm-Beschwerden kommen. Übelkeit oder auch Durchfall können dann auftreten und sollten genau beobachtet und je nach Schwere und Dauer unbedingt tierärztlich abgeklärt werden.


Allein den Verdacht, dass dein Pferd an einer Infektion leiden könnte, solltest du ernst nehmen und möglichst bei den ersten Anzeichen deine Tierärztin/ deinen Tierarzt um Rat fragen. Nur so kann zeitnah eine geeignete Behandlung erfolgen.

Grey horse in the paddock.

Ursachen für ein geschwächtes Immunsystem

Ursachen

Es gibt Phasen im Leben deines Pferdes, in denen das Immunsystem mehr gefordert wird. So sind beispielsweise der Fellwechsel im Frühjahr und Herbst aber auch der Winter fordernde Zeiten. Folgenden Faktoren können die Abwehrkräfte zusätzlich schwächen:

Krankheiten, z. B. Infektionen, Parasitenbefall, chronische Grunderkrankungen, AllergienStress, z. B. ausgelöst durch häufige, lange oder ungewohnte Transporte oder Umstallungen, konfliktreiche oder wechselhafte Sozialkontakte, zu wenig Ruhephasen

Stress, z. B. ausgelöst durch häufige, lange oder ungewohnte Transporte oder Umstallungen, konfliktreiche oder wechselhafte Sozialkontakte, zu wenig Ruhephasen

Haltungsbedingungen, z. B. staubige Untergründe/Umgebung, Kälte/Zugluft, schlechte Belüftung, zu wenig Bewegung/Auslauf, soziale Isolation, Reizarmut

Fütterung, z. B. unzureichende Zusammensetzung (Nährstoffmangel) oder schlechte Qualität des Futters, Mangel an frischem Wasser

Arzneimittel, z. B. Kortison

Alter der Tiere, z.B. lässt im Alter die Produktion von Antikörpern und Abwehrzellen nach, bei Fohlen hingegen ist das Immunsystem noch nicht vollständig ausgereift und wird erst über den Kontakt mit Antigenen trainiert.

Auch das Alter der Tiere spielt eine Rolle, wenn es um die Abwehrkräfte geht. So ist das Immunsystem bei Fohlen z. B. noch nicht vollständig entwickelt und wird erst über den Kontakt mit Erregern trainiert. Im Gegensatz dazu lässt mit zunehmendem Alter die Produktion von Antikörpern und Abwehrzellen nach, was die Funktion des Immunsystems einschränkt.

Wichtig für ein starkes Immunsystem? Die Vermeidung von Stress!

Stress als Auslöser für ein schwaches Immunsystem wird häufig unterschätzt. Er kann dazu führen, dass der Körper deines Pferdes vermehrt Cortisol ausschüttet. Insbesondere über einen längeren Zeitraum kann sich das negativ auf das Immunsystem auswirken. Wenn dein Pferd nach belastenden Situationen (z. B. bei Transporten) häufiger erkrankt, frage deine Tierärztin / deinen Tierarzt nach vorbeugenden Maßnahmen, die das Immunsystem nachhaltig stärken und die durch Stress ausgelösten Reaktionen im Körper regulieren.

Untersuchung und Diagnose

Diagnose

Entdeckst du Anzeichen bei deinem Pferd, die auf einen Infekt und damit auf ein geschwächtes Immunsystem hindeuten, kann dich deine Tierärztin/ dein Tierarzt unterstützen. Je nach Symptomen werden z. B. Blut- oder Kotuntersuchungen durchgeführt. In manchen Fällen kann es auch nötig sein, die Organe mit dem Ultraschallgerät zu beurteilen oder ein Röntgenbild anzufertigen. Da gesundheitliche Probleme aller Art die Abwehrkräfte schwächen können, sind vor allem regelmäßige Gesundheits-Checks und Vorsorgeuntersuchungen sinnvoll, um Erkrankungen möglichst früh zu erkennen und behandeln zu können. Gerade auch bei älteren Tieren!

Behandlung

Behandlung

Wie die Beschwerden deines Pferdes therapiert werden, hängt davon ab, wodurch sie ausgelöst wurden. Wird im Zuge der eigentlichen Erkrankung ein geschwächtes Immunsystem festgestellt, ist eine vorübergehende Unterstützung sinnvoll. Dadurch kann sich der Körper anschließend wieder selbst helfen. Für eine effektive Stärkung der Abwehrkräfte haben sich z. B. natürliche Tierarzneimittel mit den Inhaltsstoffen Weiße Schwalbenwurz und Schwefel bewährt. Diese Inhaltsstoffe können das Immunsystem unterstützen, die Virenbekämpfung fördern und bei Atemwegserkrankungen bei der Schleimlösung helfen. Deine Tierärztin / dein Tierarzt kann dich zu geeigneten Präparaten und zu weiteren Möglichkeiten beraten, mit denen du die Abwehrkräfte deines Pferdes gezielt unterstützen kannst.

Das Immunsystem des Pferdes stärken

Vorbeugung

Damit das Immunsystem deines Pferdes effektiv und verlässlich arbeiten kann, sind dessen Haltungsbedingungen ganz entscheidend. Indem du hochwertiges Futter anbietest und für eine stressfreie Umgebung mit harmonischen Sozialkontakten sorgst, sowie ausreichend Bewegung an der frischen Luft ermöglichst, hast du schon sehr viel getan. Hier noch ein paar weitere wichtige Maßnahmen:

Achte auf eine nährstoffreiche, ausgewogene und bedarfsgerechte Fütterung (hochwertiges Raufutter, bedarfsgerechtes Mineralfutter und viel frisches Wasser).

Sorge für viel Bewegung und stimme das Training auf die individuellen Bedürfnisse deines Pferdes ab.

Schaffe Rückzugsmöglichkeiten für ausreichend Ruhe und Erholung.

Ermögliche ein gutes Stallklima und halte die Umgebung durch hochwertige Einstreu möglichst staubfrei.

Reinige regelmäßig Stall, Futter- und Wassertröge sowie die Ausrüstung deines Pferdes.

Unterstütze dein Pferd im Fellwechsel und bürste es regelmäßig, um Schmutzpartikel und abgestorbene Haare zu entfernen.

Vermeide Stress, weil dieser dauerhaft das Immunsystem belastet und dein Pferd anfälliger für Erkrankungen werden lässt.

Gut zu wissen

Ob Hitze, Kälte, Schnee und Regen – dein Pferd kann sehr gut mit sämtlichen Umwelt- und Thermoreizen umgehen. Damit das auch wirklich funktioniert, muss dieses körpereigenen „Regulierungs- und Schutzsystems“ regelmäßig trainiert werden. Dein Pferd kann also auch im Winter regelmäßig auf die Weide – das regt Blutkreislauf und Stoffwechsel an und stärkt damit auch das Immunsystem.

Gehört dein Pferd schon zu den „Rentnern“, empfiehlt sich, das Immunsystem gezielt zu unterstützen. Gleiches gilt, wenn dein Vierbeiner bereits eine andere Erkrankung hat oder durch häufigen Kontakt zu Artgenossen vermehrt Krankheitserregern ausgesetzt ist. Auch nach einer Therapie, z. B. mit Antibiotika, kann es notwendig sein, das Immunsystem zu unterstützen.

Gut zu wissen

Wenn du dein Pferd unterstützen möchtest, denke an die natürlichen Tierarzneimittel von Heel Vet.

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Tipps für einen stressfreien Pferde-Transport

Weitere Informationen

Alles Ungewohnte bedeutet zusätzlichen Stress. Versuche daher deinem Pferd Sicherheit zu geben, indem ihr eine Transportroutine entwickelt, bei der die generellen Abläufe sich immer wiederholen.

Ist dein Pferd noch nicht an den Hänger gewöhnt, gib ihm Zeit, sich daran zu gewöhnen. Führe es regelmäßig hinein und belohne es, wenn es richtig steht.

Der Hänger sollte gut belüftet und dein Pferd keiner Zugluft ausgesetzt sein.

Zum Anbinden verwende am besten ein stabiles Halfter und einen Strick mit Panikhaken. Binde das Pferd so kurz an, dass es sich nicht drehen oder ein Bein über den Strick heben kann, aber lang genug, dass es sich noch mithilfe von Kopf und Hals ausbalancieren kann.

Ein Heunetz kann während der Fahrt für Ablenkung sorgen. Angefeuchtetes Heu hilft, die Staubbelastung im Hänger zu verringern.

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