Galoppierendes Pferd auf grüner Wiese.

Arthrose beim Pferd

Bewegung heißt Lebensqualität – im Falle einer chronischen Gelenkerkrankung wie Arthrose beim Pferd, welche die Beweglichkeit deutlich einschränken kann, leidet deshalb nicht nur das Tier, sondern auch der Halter. Da bei der Erkrankung eine irreversible, d.h. unwiederbringliche, Zerstörung des Gelenkknorpels vorliegt, muss eine Therapie meist ein Leben lang erfolgen – ein Umstand, der hohe Anforderungen an die Behandlung stellt. Wichtig ist vor allem eine frühzeitige Diagnose, denn auf diese Weise kann der Krankheitsverlauf verlangsamt und zugleich verhindert werden, dass auch andere Teile des Bewegungsapparates Schaden nehmen. 

Krankheitsbild der Arthrose beim Pferd

Eine Arthrose stellt eine nicht heilbare Gelenkerkrankung dar. Sie ist dadurch gekennzeichnet, dass der Gelenkknorpel, der die Knochenenden überzieht und als Stoßdämpfer fungiert, zunehmend zerstört wird. Die fehlende Knorpelpufferung führt dazu, dass sich das Gelenk entzündet und der unter dem Knorpel liegende Knochen angegriffen wird.

Als Reaktion entstehen Knochenzubildungen, wodurch das Gelenk zunehmend versteifen kann. Die Erkrankung eines einzelnen Gelenkes kann sich auf alle Anteile des Bewegungsapparates, etwa Bänder, Sehnen, Muskeln und andere Gelenke auswirken. Dies passiert vor allem dann, wenn das Gelenk bei Bewegung starke Schmerzen verursacht – das Tier nimmt dann eine Schonhaltung an und belastet das betroffene Gelenk nicht oder nur einseitig. Dadurch kann nicht nur eine Fehl- und Überbelastung anderer Gelenke entstehen, es schadet auch dem erkrankten Gelenk selbst: Durch die fehlende Belastung wird der noch vorhandene Gelenkknorpel nicht mehr ausreichend mit Nährstoffen versorgt. Dies schädigt das Gewebe ebenfalls und beschleunigt die Zerstörung des Knorpels.

Oftmals entsteht Arthrose beim Pferd durch vorangegangene Verletzungen des Bewegungsapparates: Gelenkfrakturen, gerissene Bänder oder verletze Menisken, wie sie etwa bei Traumata entstehen, können ursächlich für die chronische Gelenkerkrankung sein – vor allem dann, wenn es dabei zu akuten Gelenksentzündungen kommt, die nicht richtig ausgeheilt sind. Chronische Gelenkerkrankungen können sich aber auch in Folge einer übermäßigen Abnutzung des Gelenkknorpels durch eine zu frühe, zu starke oder falsche Belastung des Pferdes entwickeln. Darüber hinaus stellen angeborene Fehlstellungen der Beine oder Hufe ein Risiko für Arthrose beim Pferd dar. Die irreversible Gelenkabnutzung kann jedoch genauso als normale Alterserscheinung auftreten.

Symptome der Arthrose beim Pferd

Die degenerativen Gelenksveränderungen gehen mit teils schweren Schmerzen einher. Daher zeigt sich Arthrose beim Pferd durch Bewegungsstörungen mit Lahmheit, stumpfem und unfreiem Gang. Sehr auffällig ist das sogenannte Einlaufen: Stehen die Pferde länger oder beginnen mit der Bewegung, lahmen sie anfangs recht stark. Erst nach einer kurzen Bewegungsphase bessert sich die Lahmheit. In manchen Fällen kann eine Schwellung im Bereich des betroffenen Gelenks festgestellt werden.

Da sich Arthrose beim Pferd oft sehr schleichend entwickelt, sind erste Symptome häufig nur schwer zu deuten.

Diagnose der Arthrose beim Pferd

Treten Symptome auf, die für eine Arthrose typisch sind, sollte das Pferd einem Tierarzt vorgestellt werden. Eine gründliche Untersuchung des Allgemeinzustandes und das Erfassen von spezifischen Symptomen und Risikofaktoren, wie etwa Übergewicht, sind das A und O. Während der Untersuchung erfolgt ein gründliches Abtasten der Gelenke, Sehnen und Bänder, um deren Zustand beurteilen und eventuelle Schwellungen erkennen zu können. Auch eine ausführliche Lahmheitsuntersuchung ist für eine genaue Diagnose notwendig: Vortraben auf weichem und hartem Untergrund sowie Beugeproben, sowohl in Schritt und Trab, lassen erkennen, welche Gelenke von der degenerativen Erkrankung betroffen sind. Mit Hilfe von diagnostischen Anästhesien, bei denen einzelne Bereiche des Pferdebeins systematisch betäubt werden, kann der Tierarzt die betroffene Gelenkzone ebenfalls recht gut eingrenzen. Um das Ausmaß der Veränderungen besser beurteilen zu können, kann der Tierarzt auch weitere Untersuchungsmethoden wie Blutuntersuchungen oder bildgebende Verfahren wie Röntgen, Ultraschall oder eine Magnet-Resonanz-Tomographie anwenden. Mit der Gelenkspiegelung, medizinisch als Arthroskopie bezeichnet, steht auch eine invasive Untersuchungsmethode zur Verfügung.  

Behandlung der Arthrose beim Pferd

Da die Arthrose eine chronische und nicht heilbare Erkrankung ist, muss die Therapie meist ein Leben lang erfolgen und verschiedene Bereiche umfassen.

  • So ist das Gewichtsmanagement des Pferdes wichtig, um Übergewicht und damit unnötige Belastungen für die Gelenke zu vermeiden.
  • Bewegung ist wichtig, jedoch sollte eine übermäßige Belastung der Gelenke vermieden werden Der Tierarzt berät Pferdehalter umfassend über Bewegungsabläufe, die das Pferd unterstützen, bzw. über solche, die vermieden werden sollten.
  • Daneben können Nahrungsergänzungsmittel Ihr Pferd unterstützen.
  • Und auch eine medikamentöse Unterstützung kann sinnvoll sein. Wichtig ist vor allem, dass die Arzneimittel gut verträglich und möglichst nebenwirkungsfrei sind.

 

Fragen Sie Ihren Tierarzt auch nach den Möglichkeiten der Therapie mit biologischen Tierarzneimitteln von Heel Vet. Aus rechtlichen Gründen dürfen wir Ihnen kein Arzneimittel empfehlen. Ihr Tierarzt berät Sie aber gerne.

Arthrose beim Pferd vorbeugen

Da sich chronische Gelenkerkrankungen beim Pferd auch aus unzureichend ausgeheilten Gelenksentzündungen entwickeln können, sollten Pferde mit akuten Traumata zügig einem Tierarzt vorgestellt werden; dieser kann das Heilungsgeschehen durch eine umgehend eingeleitete Therapie von Anfang an in die richtigen Bahnen lenken. Wichtig ist es darüber hinaus, eine Überbelastung der Gelenke zu vermeiden. Da Übergewicht als Risikofaktor für die Entwicklung einer Arthrose gilt, sollte auf den Ernährungszustand des Pferdes geachtet und gegebenenfalls eine Gewichtsreduktion angestrebt werden.

Weitere Informationen zu Symptomen sowie zur Entstehung und Behandlung der Arthrose finden Sie in unserer Info-Broschüre.