Ein Pferd atmet aus

Atemwegserkrankungen beim Sportpferd

Ein gesunder Atemapparat ist beim Pferd, genau wie beim Menschen, ein essentieller Faktor für die körperliche Leistungsfähigkeit. Halter von Sportpferden sollten deshalb besonders auf die Gesunderhaltung der Atemwege ihres Tieres achten. Das bedeutet nicht nur, bei ersten Anzeichen einer Atemwegserkrankung beim Sportpferd einen Tierarzt aufzusuchen - auch die Haltungsbedingungen sollten so optimal wie möglich gestaltet werden, um Erkrankungen überhaupt nicht erst entstehen zu lassen. Treten Atemwegserkrankungen beim Sportpferd wiederkehrend auf, sollte die Ursache frühestmöglich mittels gründlicher Untersuchung und intensiver Beleuchtung der Haltungs- und Fütterungsbedingungen abgeklärt werden.

Ursachen für Atemwegserkrankungen beim Sportpferd

Atemwegserkrankungen beim Sportpferd können durch eine Infektion mit Mikroorganismen wie Viren, Bakterien oder Pilzen ausgelöst werden. Häufig reagieren Sportpferde aufgrund ihres empfindlichen Atemapparats aber auch besonders sensibel auf potentielle Allergene, mit denen sie durch Haltungs- und Fütterungsbedingungen in Berührung kommen. Hierzu zählen: Heu- und StrohstäubeGase, hauptsächlich Ammoniak, aber auch chemische ReinigungsmittelSchimmelpilzsporen aus Trockenfutter, Stroh und Heu Dass die Allergen- und Partikelbelastung in Ställen einen Risikofaktor für die Entstehung von Atemwegserkrankungen darstellt, belegt auch die Tatsache, dass Atemwegsprobleme bei Stallpferden deutlich häufiger auftreten als bei Pferden in Offenboxen. Gerade Sportpferde benötigen sehr viel Frischluft, Bewegung und möglichst wenig Kontakt zu potenziellen Allergenen. Für Sportpferde ist Offenstallhaltung daher eine gute Option.

Wann zum Tierarzt mit dem Sportpferd?

Die meisten Erkrankungen der Atemwege äußern sich beim Pferd zunächst über Husten und veränderte Atemgeräusche. Beim Verdacht auf Atemwegserkrankungen beim Sportpferd sollte der Halter einen Tierarzt zu Rate ziehen. Zeigen sich außerdem unspezifische Symptome wie Leistungsabfall, Fressunlust, Schwäche oder Nasenausfluss, sollte das Tier dringend untersucht werden. Akute Atemwegserkrankungen beim Sportpferd zeigen sich außerdem durch einen beschleunigten Puls und eine erhöhte Atemfrequenz, Schwitzen und eine erhöhte Körpertemperatur. Das Tier bläht auch in Ruhe die Nüstern und es kann sich durch die Anstrengung, die zum Atmen aufgewendet werden muss, eine Dampfrinne am Bauch des Pferdes abzeichnen.

Untersuchung und Therapie beim Sportpferd

Der Tierarzt wird bei der Untersuchung zunächst die Atemfrequenz und den Puls des Tieres sowie dessen Temperatur messen. Auch die Beurteilung des Nasenschleimes und des Hustens gibt dem Tierarzt Anhaltspunkte zur vorliegenden Erkrankung. Das Abhören der Lunge sowie der Luftröhre sind ebenfalls fester Bestandteil der Untersuchung. Zur Diagnosefindung von Atemwegserkrankungen beim Pferd kann der Tierarzt außerdem eine Untersuchung der Atemwege mit Hilfe eines Endoskops durchführen. Mittels Untersuchung einer Blutprobe sowie entnommener Flüssigkeit aus der Lunge im Labor kann der spezifische Erreger der Atemwegserkrankungen beim Sportpferd nachgewiesen werden. Handelt es sich dabei um Bakterien, kann es nötig sein, eine Therapie mit Antibiotika einzuleiten.

Haltung und Fütterung stauballergischer Sportpferde

Bei Sportpferden, die allergisch auf Staub reagieren, ist auf optimale Lüftungsverhältnisse zu achten, um die Belastung durch Staub und Keime so gering wie möglich zu halten. Als Einstreu darf keinesfalls Stroh verwendet werden – es eignet sich gereinigter Torf oder Papierschnitzel. Um die Belastung durch Ammoniakgase möglichst zu vermeiden, muss auf ein häufiges Ausmisten geachtet werden. Während des Ausmistens sollte sich das Pferd nicht in der Box befinden und erst etwa nach einer Stunde wieder in die Box gebracht werden. Auch das Putzen des Tieres sollte im Freien stattfinden. Zur Fütterung eignet sich Sillage gut, außerdem werden spezielle Futtermittel für allergische Pferde angeboten.  

Gut zu wissen

Biologische Tierarzneimittel können dazu beitragen, das Immunsystem zu stabilisieren und wirken bei akuten Erkrankungen unterstützend. Aus rechtlichen Gründen dürfen wir Ihnen kein Arzneimittel empfehlen. Fragen Sie Ihren Tierarzt nach den Möglichkeiten der biologischen Therapie.