Reisen mit Katze

Katze

Anders als beim Hund, der seine Menschen meist überallhin freudig begleitet, braucht das Reisen mit Katzen besondere Vorbereitung und Rücksichtnahme. Von speziellen Transportlösungen über stressreduzierende Maßnahmen bis hin zu den rechtlichen Anforderungen – hier erfährst du alles Wichtige, damit deine Katze die gemeinsame Reise gut übersteht und ihr sie beide genießen könnt.

Die Gesundheit deiner Samtpfote steht an erster Stelle. Vereinbare einige Wochen vor der Reise einen Termin bei deiner Tierärztin / deinem Tierarzt für einen gründlichen Check-up. Lass dabei nicht nur die für Auslandsreisen notwendigen Impfungen auffrischen, sondern besprich auch prophylaktische Maßnahmen z. B. gegen Parasiten, die es am Reiseziel gibt. So können in mediterranen Regionen bestimmte Zeckenarten oder Insekten Krankheiten übertragen, gegen die du deine Katze schützen solltest.

Bei ängstlichen oder reiseempfindlichen Katzen ist es ratsam, dass du dich über sanfte Beruhigungsmittel auf natürlicher Basis informierst. Frage in deiner Tierarztpraxis nach Erfahrungen und Möglichkeiten, den Reisestress zu mindern.

Anders als Hunde verbringen Katzen ihre Reisezeit meist vollständig in einer Transportbox. Die meisten Katzen kennen die Transportkiste nur vom Besuch in der Tierarztpraxis – eine Situation, die für die meisten Katzen mit Stress verbunden ist. Daher ist eine ausreichende Gewöhnung an diesen „mobilen Rückzugsort“ entscheidend für eine entspannte Reise. Stelle die Box bereits Wochen vor der Reise mit einer bequemen Decke in der Wohnung auf und lege Leckerlis hinein. So verbindet deine Katze positive Erfahrungen mit der Box. Übe das kurzzeitige Schließen der Box, wenn deine Katze freiwillig hineingeht und steigere langsam die Dauer. Kurze Probefahrten im Auto helfen deiner Katze, sich an den längeren Transport zu gewöhnen.

Für besonders ängstliche Tiere können beruhigende Pheromone oder natürliche Präparate hilfreich sein – besprich dies unbedingt mit deiner Tierärztin / deinem Tierarzt.

Wichtig: Die Box sollte ausreichend groß, gut belüftet und sicher verschließbar sein. Eine stabile Kunststoffbox mit abnehmbarem Oberteil ist oft praktischer als ein Stofftransporter. Lege eine saugfähige Unterlage hinein, die bei Bedarf ausgetauscht werden kann. Bei sehr langen Fahrten sollte die Box eine solche Größe haben, dass neben Futter und Wasser auch noch zeitweise eine kleine Katzentoilette Platz finden kann. Die meisten Boxen lassen sich gut mit dem Sicherheitsgurt sichern – transportiere sie niemals lose auf dem Sitz oder im Fußraum!

Planst du mit deiner Samtpfote einen Urlaub, informiere dich am besten schon im Vorfeld über katzenfreundliche Unterkünfte. Ideal sind Ferienwohnungen oder -häuser mit ausreichend Platz und möglichst wenig gefährlichen Stellen wie offenen Balkonen oder giftigen Pflanzen. Bereite in der Unterkunft einen festen, ruhigen Platz für Katzentoilette, Plätze für Futter- und Wassernäpfe sowie einen gemütlichen Rückzugsort vor. Versteckmöglichkeiten wie Kartons oder unter dem Bett und erhöhte Ruheplätze, von denen aus das Tier die Umgebung überblicken kann, helfen der Katze zusätzlich beim Ankommen und Wohlfühlen. Katzen brauchen allerdings Zeit, sich an die neue Umgebung zu gewöhnen. Lass sie daher am besten selbst entscheiden, wann sie bereit ist, weitere Räume zu erkunden. Viele Katzen brauchen mehrere Tage, bis sie sich in fremder Umgebung sicher fühlen. Ein gutes Zeichen für Wohlbefinden ist, wenn deine Katze sich putzt, frisst und die Katzentoilette benutzt.

Selbst wenn deine Katze zu Hause Freigang gewohnt ist, sollte sie im Urlaub nicht unbeaufsichtigt draußen sein. Die Orientierung in einer fremden Umgebung ist für Katzen schwierig und die Gefahr, dass sie davonläuft und nicht wieder zurückfindet, ist groß. Sichere Alternativen sind ein katzensicherer Balkon mit engmaschigem Netz oder ein abgegrenzter Terrassenbereich mit Katzennetz. Kontrollierte Ausflüge mit Katzengeschirr und Leine solltet ihr nur unternehmen, wenn deine Katze daran bereits gewöhnt ist. Falls deine Katze doch mal aus der Tür huschen sollte, am Halsband angebrachte GPS-Tracker stellen sicher, dass du deine Katze schneller wiederfinden kannst.

Die Ernährung im Urlaub sollte möglichst der gewohnten Kost entsprechen. Nimm ausreichend vom vertrauten Katzenfutter mit oder informiere dich vorab, ob du die gewohnte Marke auch am Urlaubsort kaufen kannst. Abrupte Futterumstellungen können zu Verdauungsstörungen führen und den ohnehin vorhandenen Reisestress verstärken. Achte auch unbedingt darauf, dass deine Samtpfote keinerlei rohes Fleisch oder Speisereste zu sich nimmt.

In einigen Urlaubsländern hat das Leitungswasser keine Trinkwasserqualität und kann keimbelastet sein. Daher ist es ratsam, der Katze stilles Mineralwasser aus Flaschen zu geben. Achte auch immer auf ausreichende Flüssigkeitsaufnahme, besonders in warmen Regionen.

Ist es am Urlaubsort sehr heiß? Eine zu hohe Umgebungstemperatur kann für deine Katze gefährlich werden. Um eine Überwärmung des Katzenkörpers und damit Kreislaufprobleme zu vermeiden, sorge für ausreichend schattige, kühle Rückzugsorte. Klimatisierte Räume sind ideal, sofern deine Katze nicht direkt im Luftstrom liegt. Gibt es keine Klimaanlage, können kühle Fliesen oder spezielle Kühlmatten als Liegeplatz dienen. Bei extremer Hitze kann ein mit kaltem Wasser befeuchtetes Handtuch (nicht nass!) als Unterlage angeboten werden. Achte immer auch auf ausreichend frisches Wasser an mehreren Stellen.

Bevor du mit deiner Katze ins Ausland reist, erkundige dich über die dortigen Bestimmungen. Die Ein- und Ausreisebedingungen sind für jedes Land anders. Bei Unklarheiten kannst du dich auf den Internetseiten des Auswärtigen Amtes oder beim Veterinäramt informieren. Plane diese Vorbereitungen mit genügend Vorlauf – einige Tests oder Dokumente müssen oft Wochen oder Monate vor der Reise veranlasst werden.