Ein starkes Immunsystem schützt die Katze vor Infekten
Als Katzenhalter ist uns die Gesundheit unseres Tiers sehr wichtig. Geht es dem Schützling schlecht, leiden auch wir und möchten, dass unsere Katze schnell wieder gesund wird.
Was aber schützt unsere Vierbeiner eigentlich am besten vor einer Erkrankung? Ein starkes Immunsystem ist sicherlich ein wichtiger Faktor. Als Tierhalter können Sie viel dazu beitragen. Die Vermeidung von Stress, eine ausgewogene Ernährung, viel Bewegung, Spiel und Abwechslung, sowie eine ausgeglichene Psyche schaffen die Vorausetzungen, dass sich Ihr Tier bestmöglich gegen Krankheitserreger zur Wehr setzen kann.
Und das ist äußerst wichtig: Denn genau wie bei uns Menschen ist das Immunsystem von Katzen Tag für Tag „Angriffen“ von z.B. Viren, Bakterien, Pilzen oder Parasiten ausgesetzt. Die Übertragung von einem Tier zum anderen geschieht meist durch den direkten Kontakt oder über die Luft. Obwohl Katzen sehr reinliche Tiere sind, können sie mit infektiösem Kot, Urin oder Speichel in Kontakt kommen und sind damit zusätzlichen Infektionsquellen ausgesetzt. Gefährdet sind vor allem Katzen mit Freigang, sie tragen auf ihren Streifzügen ein erhöhtes Risiko, sich bei Artgenossen anzustecken. Sind Krankheitserreger erst einmal in den Körper eingedrungen, läuft das Immunsystem auf Hochtouren. Ein präzise funktionierendes Abwehrsystem ruft Immunzellen und Antikörper auf den Plan, um die Eindringlinge abzuwehren und die Katze vor einer Erkrankung zu schützen – vorausgesetzt das Immunsystem reagiert ausreichend.
Sollte es trotz guter Abwehrkräfte zu einer Infektion kommen, sind Krankheitssymptome meist weniger stark ausgeprägt und von vergleichsweise kurzer Dauer. Anders ist es, wenn das Immunsystem geschwächt ist. Die Abwehrkräfte halten den vielfältigen Belastungen dann nicht mehr Stand. Kommt es zu einer Infektion, bricht die Erkrankung mit deutlicheren Symptomen aus und der Heilungsverlauf kann verzögert sein. Zu den typischen Infektionskrankheiten bei Katzen zählt beispielsweise der Katzenschnupfen.
Das schwächt die Abwehrkräfte einer Katze

Erkrankungen
z.B. Infektionen, Parasitenbefall, chronische Erkrankungen, Allergien
Stress
z.B. ausgelöst durch Umzug, Veränderung der Bezugspersonen, neue Tiere im Haushalt, hektische Umgebung, Reisen, Ausstellungen
Haltungsbedingungen
z.B. zu wenig Auslauf, zu kurze Ruhephasen, Aufenthalte in Tierpensionen, Transport
(bspw. Flugreisen)
Ernährung
z.B. unzureichende Zusammensetzung (Nährstoffmangel) oder schlechte Qualität des Futters
Arzneimittel
z.B. ein langfristiger Kortison- Einsatz
Hohes Alter
z.B. durch eine verminderte Produktion von Antikörpern und Abwehrzellen
Jungtieralter
Ein Teil des Immunsystems ist angeboren, der andere Teil entwickelt sich im Laufe des Lebens. Bei Jungtieren ist es noch nicht ausgereift und wird erst über den Kontakt mit Antigenen trainiert.
Das Immunsystem der Katze stärken

Als Tierhalter können Sie viel Gutes tun, um die Abwehrkräfte Ihres Schützlings zu stärken. Vermeiden Sie Stress, denn dauerhafter Stress belastet das Immunsystem von Tieren und lässt sie anfälliger für Erkrankungen werden. Achten Sie auf eine ausgewogene Ernährung und sorgen Sie für viel Bewegung, Spiel und Abwechslung. Ein glückliches und ausgeglichenes Tier ist die beste Vorrausetzung, das es sich aus eigener Kraft gegen Krankheitserreger zur Wehr setzen kann.
Wichtig:
Wenn Sie wissen, dass Ihr Tier stressanfällig ist und nach belastenden Situationen (z.B. auf Reisen) schnell erkrankt, fragen Sie Ihren Tierarzt auch nach vorbeugenden Maßnahmen. Diese sollten darauf abzielen, das Immunsystem nachhaltig zu stärken und die durch Stress ausgelösten Reaktionen des Körpers zu regulieren. Darüber hinaus sollten verabreichte Arzneimittel gut verträglich, einfach zu verabreichen und mit anderen eventuell nötigen Medikamenten kombinierbar sein.
Tipps für den Umgang mit belastenden Situationen

Tiere haben oft ihre eigenen Stresserlebnisse, die manchmal vielleicht von uns Menschen gar nicht als solche wahrgenommen werden. Grundsätzlich kann ein verändertes Verhalten Ihrer Katze immer ein Hinweis auf eine belastende Situation sein. Katzen reagieren z.B. mit Appetitlosigkeit oder Unruhe. Sie können sehr anhänglich werden – insbesondere sonst scheue Katzen. Oder aber sie ziehen sich zurück und verstecken sich, was häufig bei eher zutraulichen Katzen zu beobachten ist.
Nachfolgend finden Sie einige nützliche Tipps für Katzenhalter, um besonders belastende Situationen wie Reisen oder Tierpension-Aufenthalte möglichst stressfrei zu meistern.
- Katzen, die zu Übelkeit und Erbrechen neigen, sollten eine längere Autofahrt lieber nüchtern antreten, da Stress und Nervosität Auslöser sein können. Die letzte Fütterung sollte ca. 8 Stunden zurückliegen (Katzenjunges max. 2-4 Stunden).
- Auf ausreichende Trink- und Bewegungspausen sollte unbedingt geachtet werden – besonders an warmen Tagen.
- Eine Flugreise ist für jedes Tier eine besondere Belastung. Sie sollte professionell geplant werden. Ein paar vertraute Dinge, wie die Schlafdecke und das Lieblingsspielzeug, können in der ungewohnten Umgebung eine große Hilfe sein.
- Reisen Sie ohne Ihre Katze und ist die Wahl für eine geeignete Tierpension getroffen, empfiehlt es sich, die Pension vorher zu besuchen um vor Ort die Gegebenheiten kennen zu lernen und mit den Mitarbeitern zu besprechen ob Ihre Katze sich in Einzel- oder in der Gruppenhaltung wohler fühlt.
- Vor dem Aufenthalt ist ein Besuch beim Tierarzt unerlässlich, denn nur gesunde und geimpfte Katzen sollten in Tierpensionen aufgenommen werden.
- Informieren Sie das Personal über besondere Gewohnheiten Ihrer Katze und wie sie sich am wohlsten fühlt. Am besten mit einer schriftlichen Notiz.
- Kuscheldecke, Korb und Lieblingsspielzeug gehören auf jeden Fall ins Gepäck. Das macht den Aufenthalt angenehmer und mildert eventuell auftretendes Heimweh.
Gut zu wissen
Biologische Tierarzneimittel bieten eine gute Unterstützung, um das Immunsystem wirksam und gleichzeitig nebenwirkungsarm zu stärken. Sie können sowohl vorbeugend in stressigen Situationen verabreicht werden oder auch in der akuten Krankheitsphase zum Einsatz kommen. Aus rechtlichen Gründen dürfen wir Ihnen kein Arzneimittel empfehlen. Ihr Tierarzt berät Sie aber gerne.