Wenn deine Katze plötzlich häufiger hustet, schwer atmet oder pfeifende Geräusche von sich gibt, könnte dies auf Katzenasthma, eine chronische Erkrankung der Atemwege, hindeuten. Sie ist nicht nur belastend für deine Katze, sondern kann unbehandelt auch zu ernsten Komplikationen führen. Doch keine Sorge – mit dem richtigen Wissen und einer frühzeitigen Diagnose lässt sich die Atemwegserkrankung gut managen.

Was ist Asthma bei Katzen?

Definition

Stell dir vor, du müsstest durch einen Strohhalm atmen, der zugedrückt wird. So in etwa fühlt es sich für die Katze an, wenn sie einen Asthmaanfall hat. Dabei zieht sich die Muskulatur in den Bronchien zusammen (Bronchokonstriktion) und es kann weniger Luft in die Lunge rein- und rausströmen. Deine Katze bekommt also schlecht Luft. Wenn die Bronchien verengt sind, kann aber auch der Schleim aus den Bronchien schlechter abtransportiert werden, er bleibt in den Bronchien liegen und wird mit der Zeit immer zäher. Verengte Bronchien und der zähe Schleim machen das Atmen für deine Katze immer beschwerlicher.

Asthma kann sich bei Katzen wie beim Menschen zeigen: innerhalb von Minuten bekommt die Katze schlecht Luft, fängt an zu husten und fauchend zu atmen. Viele Katzen scheinen nach einem solchen Anfall wieder beschwerdefrei zu sein, die Bronchien sind aber weiterhin in Mitleidenschaft gezogen. Das kann sich darin zeigen, dass deine Katze schnell müde ist, nicht mehr gerne spielt oder schnell außer Atem ist.

Was tun bei Atemnot?

Atemnot macht uns Angst, da geht es deiner Katze nicht anders. Deswegen bewahre Ruhe. Ruf in deiner Tierarztpraxis oder -klinik an und schildere den Notfall, dann kann in der Praxis schon alles für deine Katze vorbereitet werden. Dann fahre auf dem schnellsten Wege zu deiner Tierarztpraxis oder -klinik.

Dort angekommen wird es deiner Katze durch die Gabe von bronchienerweiternden Medikamenten schnell besser gehen. Manchmal braucht der Patient zur Unterstützung auch noch etwas Sauerstoff.

Atemnot ist nicht das erste Anzeichen von Asthma

Symptome

Vor dem ersten Asthmaanfall mit Atemnot haben die meisten Katzen schon Symptome gezeigt. Damit du diese besser erkennen lernst, kommt hier eine Auflistung der möglichen Anzeichen für felines Asthma:

Husten

Ein trockener, quälender Husten, der leicht mit Würgen oder dem Hochwürgen eines Haarballs verwechselt werden kann.


Atembeschwerden

Deine Katze ist schneller außer Atem und atmet schneller und flacher. Nach der Bewegung braucht die Atmung länger, um sich wieder zu beruhigen.


Atemnot

Deine Katze macht schnelle, flache Atemzüge (so genannte Maulatmung) oder hat Mühe, tief einzuatmen. Möglicherweise hörst du ein keuchendes oder pfeifendes Geräusch.


Schwäche und Müdigkeit

Besonders nach einem Asthmaanfall kann deine Katze schwach oder erschöpft wirken.


Haltung

Um die Atmung zu erleichtern, nehmen Katzen oft eine geduckte Haltung ein, wobei der Kopf tief ist, die Schultern hochgezogen und die Pfoten nah am Körper sind.


young man interacts with his cats on the sofa

Wie entsteht Asthma?

Ursachen

Asthma bei Katzen wird meist durch allergische Reaktionen auf eingeatmete (Reiz-)stoffe ausgelöst. Durch Kontakt mit diesen so genannten Allergenen kommt es zu einer überschießenden (Immun-)Reaktion des Körpers. Zu den häufigsten Auslösern zählen:

Hausstaub- und Vorratsmilben

Tierschuppen

Pollen

Parfüms und Haushaltsreiniger

Schimmelpilzsporen

Untersuchung und Diagnose

Diagnose

Wenn du den Verdacht hast, dass deine Katze an Asthma leidet, solltest du sie so schnell wie möglich von einer Tierärztin / einem Tierarzt untersuchen lassen. Da auch andere Erkrankungen die gleichen Symptome wie Asthma verursachen können, müssen einige Untersuchungen gemacht werden.

Deine Katze wird gründlich und ausführlich in der allgemeinen klinischen Untersuchung begutachtet. Für eine genauerer Diagnose braucht man meistens noch zwei Röntgenaufnahmen von der Lunge. Je nach Schwere des Falles muss auch ein Blick direkt in die Lunge geworfen werden. Bei dieser Bronchoskopie können zusätzlich Proben des Lungensekrets gewonnen werden. Im Labor werden diese Proben auf Bakterien oder Fremdmaterial wie Schimmelpilzsporen oder Pollen untersucht. Außerdem werden die Zellen analysiert, aus denen der Schleim besteht, denn diese geben den Hinweis, ob es sich um Asthma handelt.

Und falls es dich wundert, warum auch eine Kotuntersuchung gemacht wird: mit der Kotuntersuchung soll eine Infektion mit Lungenwürmern oder Toxoplasmen ausgeschlossen werden. Eine solche Infektion kann nämlich ähnliche Symptome wie Asthma auslösen.

Was kann ich tun?

Behandlung

Bei der Behandlung von Asthma bei Katzen geht es in erster Linie darum, die Symptome zu lindern. Dabei helfen folgende Maßnahmen:

Vermeidung von Auslösern

Wenn du weißt, welche Faktoren im Umfeld deiner Katze die Beschwerden auslösen, dann gilt es diese zu vermeiden. Das ist meistens leichter gesagt als getan. Bei Hausstaubmilben kann häufiger Hausputz die Belastung reduzieren und du solltest die Decken und Kissen deiner Katze öfter waschen. Allerdings musst du die Decken bei 95° Grad waschen, denn nur dann lassen sich die Milben abtöten. Alternativ kannst du Decken und Kissen auch für 24 Stunden einfrieren.

Achte beim Kauf von neuen Decken oder Körbchen darauf, dass sie für Allergiker geeignet sind, denn diese bleiben Milbenfrei. Vorratsmilben finden sich im Trockenfutter. Deswegen kaufe kleinere Packungen, damit sie schnell verfüttert werden oder friere einen Teil des Futters ein, wenn du es nicht so schnell verfüttern kannst. Je nach Ausprägung der Beschwerden kann die Verwendung von luftfilternden Geräten sinnvoll sein.


Medikamentöse Therapie

Hier kommen häufig Kortikosteroide zum Einsatz, um die Entzündung zu reduzieren. In akuten Fällen können so genannte Bronchodilatatoren dabei helfen, die Atemwege zu erweitern und deiner Katze das Atmen zu erleichtern.


Langzeittherapie

Manche Katzen benötigen eine langfristige Therapie mit Inhalatoren, die speziell für Katzen entwickelt wurden. Dazu wirst du in der Tierarztpraxis ausführlich beraten.


Tipps zum Umgang mit Katzenasthmatikern

Vorbeugung

Wurde bei deiner Katze Asthma diagnostiziert? Um Beschwerden möglichst gering zu halten, solltest du

regelmäßig das Katzenklo, die Lieblingsplätze deiner Fellnase und die Wohnung reinigen, um Staub und andere Allergene zu minimieren.

Rauch- und Duftstoffe aus der Umgebung deiner Katze fernhalten.

Luftbefeuchter verwenden, um die Luftfeuchtigkeit zu erhöhen und die Atemwege deiner Katze zu schonen.

Stress vermeiden. Katzen reagieren oft sensibel auf Veränderungen in ihrer Umgebung. Sorge für ein ruhiges und stressfreies Umfeld.