Ein starkes Immunsystem – der beste Schutz vor Infekten
Jeder Tierbesitzer möchte, dass es seinem Schützling gut geht. Daher ist die Gesundheit seines Vierbeiners ein wichtiges Anliegen. Was aber schützt unsere Vierbeiner eigentlich am besten vor einer Erkrankung? Ein starkes Immunsystem ist sicherlich ein wichtiger Faktor. Als Tierhalter können Sie viel dazu beitragen. Die Vermeidung von Stress, eine ausgewogene Ernährung, viel Bewegung, Spiel und Abwechslung, sowie eine ausgeglichene Psyche schaffen die Voraussetzungen, dass sich Ihr Tier bestmöglich gegen Krankheitserreger zur Wehr setzen kann.
Und das ist äußerst wichtig: Denn genau wie bei uns Menschen ist das Immunsystem von Hunden Tag für Tag „Angriffen“ von z.B. Viren, Bakterien, Pilzen oder Parasiten ausgesetzt. Die Übertragung von einem Tier zum anderen geschieht meist durch den direkten Kontakt oder über die Luft. Der Kontakt mit infektiösem Kot, Urin oder Speichel stellt zusätzlich eine Infektionsquelle dar. Sind Krankheitserreger erst einmal in den Körper eingedrungen, läuft das Immunsystem auf Hochtouren. Ein präzise funktionierendes Abwehrsystem ruft Immunzellen und Antikörper auf den Plan, um die Eindringlinge abzuwehren und das Tier vor einer Erkrankung zu schützen – vorausgesetzt das Immunsystem reagiert ausreichend.
Sollte es trotz guter Abwehrkräfte zu einer Infektion kommen, sind Krankheitssymptome meist weniger stark ausgeprägt und von vergleichsweise kurzer Dauer. Anders ist es, wenn das Immunsystem unserer Vierbeiner geschwächt ist. Die Abwehrkräfte halten den vielfältigen Belastungen dann nicht mehr Stand. Kommt es zu einer Infektion bricht die Erkrankung mit deutlichen Symptomen aus und der Heilungsverlauf kann verzögert sein. Zu den typischen Infektionskrankheiten bei Hunden zählt beispielsweise der Zwingerhusten.
Das schwächt die Abwehrkräfte

Erkrankungen
z.B. Infektionen, Parasitenbefall, chronische Erkrankungen, Allergien
Stress
z.B. ausgelöst durch Umzug, Veränderung der Bezugspersonen, neue Tiere im Haushalt, hektische Umgebung, Reisen, Ausstellungen, Sportveranstaltungen (z.B. Agility)
Haltungsbedingungen
z.B. zu wenig Auslauf, zu kurze Ruhephasen, Aufenthalte in Tierpensionen, Reisebedingen (bsp. Flugreisen)
Ernährung
z.B. unzureichende Zusammensetzung (Nährstoffmangel) oder schlechte Qualität des Futters
Arzneimittel
z.B. ein langfristiger Kortison-Einsatz
Hohes Alter
z.B. durch eine verminderte Produktion von Antikörpern und Abwehrzellen
Jungtieralter
Ein Teil des Immunsystems ist angeboren, der andere Teil entwickelt sich im Laufe des Lebens. Bei Jungtieren ist es noch nicht ausgereift und wird erst über den Kontakt mit Allergenen trainiert.
Symptome, die auf einen Infekt deuten

Abgeschlagenheit und erhöhtes Ruhe- bzw. Schlafbedürfnis
Eine Infektion und deren Symptome schwächen den Körper und auch das Immunsystem fordert Kraft bei seinem Kampf gegen die Erkrankung. Schläft der Hund also ungewöhnlich viel und ist nur schwer zu Aktivität zu motivieren, kann dies auf einen Infekt hindeuten.
Berührungsempfindlichkeit
Reagiert der Vierbeiner ungewohnt ablehnend auf Berührung und meidet es, gestreichelt zu werden, kann dies Anzeichen einer Erkrankung sein. Die Reaktion kann durch ein allgemeines Unwohlsein oder auch durch Schmerzen verursacht werden.
Nasenausfluss und häufiges Niesen
Übermäßiger Nasenausfluss beim Hund sowie vermehrtes Niesen können auf eine Entzündung der Nasenschleimhaut aber auch auf andere Erkrankungen hindeuten. Im Falle einer bakteriellen Infektion ist der Ausfluss häufig trüb und gelb bzw. grünlich. Zeigt der Hund keine weiteren Symptome, könnte aber z.B. auch ein Fremdkörper in der Nase die Ursache sein. Generell ist geboten bei unklarem, länger anhaltendem oder auch bei blutigem Nasenausfluss den Tierarzt aufzusuchen!
Fieber
Hunde haben in der Regel eine Körpertemperatur von etwa 37,5 bis 39 Grad Celsius. Ab einer Temperatur von 40°C hat der Hund Fieber, ab einer Temperatur von 41 °C kann es lebensbedrohlich werden. Bei einer Temperatur über 39,5 °C sollte ein Tierarzt aufgesucht werden!
Husten
Für Husten kommen beim Hund generell mehrere Ursachen in Frage, etwa zu schnelles Fressen, eine Herzerkrankung und in seltenen Fällen auch ein verschluckter Fremdkörper. Aber auch Infektionen der oberen Atemwege äußern sich durch Husten, der in einer trockenen oder feuchten Form auftreten kann – letzteres häufig von flüssigem oder schleimigen Auswurf begleitet. Im Falle einer Infektionserkrankung treten meist auch tränende Augen und Nasenausfluss auf. Die Infektionserkrankung Zwingerhusten zeichnet sich durch einen bellenden, trockenen und teils krampfartigen Husten aus, der sich durch leichten Druck auf die Luftröhre auslösen lässt.
Ein anhaltender Husten sollte von einem Tierarzt abgeklärt werden.
Verstärkter Tränenfluss
Eine übermäßige Befeuchtung der Augen kann Symptom einer viralen oder bakteriellen Infektion sein. Auch eine Bindehautentzündung geht mit verstärktem Tränenfluss einher. Ist diese bakteriell, hat das Sekret eine gelblich-graue Farbe. Eine Bindehautentzündung macht sich außerdem durch deutlich gerötete Bindehäute sowie geschwollene, juckende Augen bemerkbar. Sie sollte immer durch den Tierarzt behandelt werden, um eine Schädigung der Hornhaut zu verhindern. Weitere Ursachen für tränende Augen können Allergien sowie eine Reizung des Auges bzw. der Hornhaut durch einen Fremdkörper sein – in diesem Fall ist meist nur ein Auge von der Problematik betroffen.
Fressunlust, Übelkeit und Erbrechen
Fieber und Entzündungsprozesse führen häufig zu Appetitlosigkeit beim Hund. Wenn dieser nicht wie gewohnt frisst, ist es also empfehlenswert, die Körpertemperatur zu messen. Außerdem kann es in Folge eines Infektes auch zu Magen-Darm-Beschwerden kommen. Übelkeit, Erbrechen, zum Teil auch Durchfall können als Symptom auftreten und sollten genau beobachtet und je nach Schwere und Dauer unbedingt vom Tierarzt abgeklärt werden.
Bitte beachten: Wenn Sie den Verdacht haben, dass Ihr Tier an einer Infektion leiden könnte, sollten Sie möglichst früh bei den ersten Anzeichen Ihren Tierarzt aufsuchen, damit dieser entsprechend der Diagnose eine geeignete Behandlung einleiten kann.
Das Immunsystem stärken

Als Tierhalter können Sie viel Gutes tun, um die Abwehrkräfte Ihres Schützlings zu stärken. Vermeiden Sie Stress, denn dauerhafter Stress belastet das Immunsystem von Tieren und lässt sie anfälliger für Erkrankungen werden. Achten Sie auf eine ausgewogene Ernährung und sorgen Sie für viel Bewegung, Spiel und Abwechslung. Ein glückliches und ausgeglichenes Tier ist die beste Vorrausetzung, das es sich aus eigener Kraft gegen Krankheitserreger zur Wehr setzen kann.
Wichtig:
Wenn Sie wissen, dass Ihr Tier stressanfällig ist und nach belastenden Situationen (z.B. auf Reisen) schnell erkrankt, fragen Sie Ihren Tierarzt auch nach vorbeugenden Maßnahmen.
Diese sollten darauf abzielen, das Immunsystem nachhaltig zu stärken und die durch Stress ausgelösten Reaktionen des Körpers zu regulieren. Darüber hinaus sollten sie gut verträglich, einfach zu verabreichen und mit anderen eventuell nötigen Medikamenten kombinierbar sein.
Tipps für den Umgang mit belastenden Situationen

Tiere haben oft ihre eigenen Stresserlebnisse, die manchmal vielleicht von uns Menschen gar nicht als solche wahrgenommen werden. Grundsätzlich kann ein verändertes Verhalten Ihres Hundes immer ein Hinweis auf eine belastende Situation sein. Hunde reagieren z.B. mit Appetitlosigkeit oder Unruhe. Sie können auf der einen Seite sehr anhänglich werden oder aber sie vermeiden verstärkt den Kontakt mit Menschen und Artgenossen.
Nachfolgend finden Sie einige nützliche Tipps für Hundehalter, um besonders belastende Situationen wie Reisen oder Tierpension-Aufenthalte möglichst stressfrei zu meistern.
- Hunde, die zu Übelkeit und Erbrechen neigen, sollten eine längere Autofahrt lieber nüchtern antreten, da Stress und Nervosität Auslöser sein können. Die letzte Fütterung sollte ca. 8 Stunden zurückliegen (Welpen max. 2-4 Stunden).
- Auf ausreichende Trinkpausen und Bewegungspausen sollte unbedingt geachtet werden – besonders an warmen Tagen.
- Eine Flugreise ist für jedes Tier eine besondere Belastung. Sie sollte professionell geplant werden. Ein paar vertraute Dinge, wie die Schlafdecke und das Lieblingsspielzeug, können in der ungewohnten Umgebung eine große Hilfe sein.
- Reisen Sie ohne Ihren Hund und ist die Wahl für eine geeignete Tierpension getroffen, empfiehlt es sich, die Pension zusammen mit Ihrem Hund einige Male vor dem geplanten Aufenthalt zu besuchen.
- Vor dem Aufenthalt ist ein Besuch beim Tierarzt unerlässlich, denn nur gesunde und geimpfte Tiere sollten in Tierpensionen aufgenommen werden.
- Informieren Sie das Personal über besondere Gewohnheiten Ihres Hundes und wie er sich am wohlsten fühlt. Am besten mit einer schriftlichen Notiz.
- Kuscheldecke, Korb und Lieblingsspielzeug gehören auf jeden Fall ins Gepäck. Das macht den Aufenthalt angenehmer und mildert eventuell auftretendes Heimweh.
Gut zu wissen
Biologische Tierarzneimittel bieten eine gute Unterstützung, um das Immunsystem wirksam und gleichzeitig nebenwirkungsarm zu stärken. Sie können sowohl vorbeugend in stressigen Situationen verabreicht werden oder auch in der akuten Krankheitsphase zum Einsatz kommen. Aus rechtlichen Gründen dürfen wir Ihnen kein Arzneimittel empfehlen. Ihr Tierarzt berät Sie aber gerne. Sprechen Sie ihn auf biologische Arzneimittel von Heel Vet an.