Hundehalter leistet bei seinem Hund erste Hilfe.

Insektenstiche beim Hund

Gerade im Sommer gehen Hunde gerne auf Insektenjagd - nicht immer ohne Folgen. Der Stich einer Wespe, Biene, Hummel oder Hornisse ist zwar schmerzhaft, in der Regel jedoch harmlos. In seltenen Fällen kann aber eine starke allergische Reaktion hervorgerufen werden, bis hin zu einem allergischen Schock. Da der Stich vom Hundehalter häufig unbemerkt geschieht, ist es wichtig, die Symptome einer allergischen Reaktion beim Hund zu erkennen und zu wissen, was im Notfall zu tun ist. Besonders in schweren Fällen ist schnelle Hilfe anzeigt. 

Symptome eines Insektenstichs beim Hund

Bei einer vorliegenden Insektengiftallergie löst ein Stich im besten Fall nur die typischen Symptome eines Insektenstichs wie Juckreiz, Rötung, Quaddeln und Schwellung der Haut aus, die nach einigen Stunden bis hin zu wenigen Tagen wieder abklingen.

Anders sieht es jedoch aus, wenn gegen das Gift eine Allergie vorliegt. Diese kann entstehen, wenn das Immunsystem auf das Gift sensibilisiert ist. Kommt es dann zu einem Stich, reagiert das Immunsystem mit einer überschießenden Abwehrreaktion – einer Allergie. Beim Hund sind neben Insektengiften auch Medikamente sowie spezielle Futterbestandteile häufige Auslöser für Allergien.

Im schlimmsten Fall kann der Stich jedoch einen allergischen Schock – auch anaphylaktischer Schock genannt - auslösen: Dieser stellt die stärkste Form einer allergischen Reaktion dar. Durch eine übermäßige Freisetzung von Histamin, eines u.a. für die Abwehr körperfremder Stoffe zuständigen Botenstoffs, kommt es zu einer sofortigen Erweiterung der Blutgefäße, was zu einem plötzlichen Blutdruckabfall führt. Dies kann zu Herz-Kreislaufversagen sowie Atemstillstand führen. 

Gefahr: Allergischer Schock beim Hund

Der allergische Schock beim Hund äußert sich durch Schwäche, Zittern, Taumeln, Fieber, eine schnelle, flache Atmung sowie einen erhöhten Puls und blasse Schleimhäute. Auch Erbrechen und Inkontinenz können auftreten. Bewusstseinstrübung mit Apathie bis hin zur Bewusstlosigkeit sind ebenfalls Symptome für einen allergischen Schock beim Hund.  

Befindet sich der Stich im Hals- oder Rachenraum – etwa durch das Verschlucken einer Biene – schwellen die Schleimhäute an und es kann zu Atemproblemen und Erstickungssymptomen kommen.

Erste Hilfe Maßnahmen bei Insektenstichen

Bei ersten Anzeichen einer allergischen Reaktion sollte der Hund zunächst beruhigt und gründlich auf eine Einstichstelle hin untersucht werden. Zur Sicherheit empfiehlt es sich, dem Hund einen Maulkorb oder eine Maulschlinge anzulegen (nur sofern er keine Atembeschwerden zeigt) und ihn anzuleinen. Kann die Einstichstelle ausfindig gemacht werden, die sich durch Rötung und Schwellung bemerkbar macht, sollte - falls noch vorhanden - vorsichtig der Stachel des Insekts mit einer Pinzette entfernt und der Bereich umgehend mit einem Kühlpad oder einem kalten Umschlag gekühlt werden. Bei stärkeren allergischen Reaktionen oder bei einer Verschlechterung des Allgemeinzustands sollte rasch ein Tierarzt aufgesucht werden. Bestehen keine Atemprobleme, sollte der Kopf des Tieres tiefer gelagert werden als der übrige Körper - bei Atemnot dagegen muss der Kopf höher, im Idealfall fast aufrecht gelagert werden. 

Gut zu wissen

So können Sie vorbeugen: Hundehalter sollten vorsorglich immer wieder den Wassernapf ihres Tieres auf Insekten kontrollieren. Damit sich vom Futter angelockte Wespen nicht im Napf verstecken können, sollte nur so viel Futter bereitgestellt werden, wie der Hund zu einer Mahlzeit frisst.  

Hat der Hund bereits einmal eine allergische Reaktion gezeigt, sollte beim Tierarzt nach einem Notfall-Set mit anti-allergenen Medikamenten gefragt werden, die der Halter dem Hund bei einem erneuten Stich im Notfall selbst verabreichen kann.